BDÜ zur Bundestagswahl 2025
Forderungen und Informationen des größten Berufsverbands der Branche
Nach Auflösung des Parlaments durch den Bundespräsidenten im Dezember 2024 wurde die Bundestagswahl auf den 23. Februar 2025 vorgezogen. Angesichts des allgemeinen Wahlkampfschwerpunkts stehen zentral Wirtschaftsthemen auf der Forderungsliste des Bundesverbands der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ). Dieser ist föderal organisiert und mit rund 7.500 Mitgliedern der größte Berufsverband der Branche in Deutschland und Europa. Gemeinsam decken die BDÜ-Mitglieder knapp 100 Sprachen ab. Für die Aufnahme in den Verband haben sie ihre einschlägige Qualifikation nachgewiesen – denn gesetzlich sind diese Freien Berufe nicht reguliert. Mehr als die Hälfte der Mitglieder ist für die Tätigkeit für Gerichte und Behörden allgemein beeidigt. Ungefähr 80 % der Mitglieder sind Frauen. Über 90 % der Mitglieder sind selbstständig tätig.
Obwohl in Deutschland Freiberufler, Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen (mit bis zu 9 Mitarbeitern) mehr als 8 Millionen Menschen* und damit rund 10 Mal so viele wie die Automobilindustrie in Arbeit bringen, ist in der aktuellen Legislatur – trotz Versprechen im Koalitionsvertrag – kein einziges Gesetz entstanden, das Selbstständige und die Rahmen- und Arbeitsbedingungen von Übersetzern und Dolmetschern betrifft. Dabei sind diese – in Zeiten von KI erst recht – unverzichtbar für die globalisierte Wirtschaft und internationale Lieferketten, für Großkonzerne und kleine Betriebe. Gleichzeitig sind qualifizierte Dolmetscher und Übersetzer eine Garantie für die Wahrung von Menschenrechten und den Rechtsstaat.
* Eingerechnet sind die Selbstständigen und ihre Angestellten (Solo-Selbstständige: 1.909.893; Kleinstunternehmen: 1.574.574; angestellt Beschäftigte in diesen Kleinstunternehmen: 4.523.685; alle zusammen: 8.008.152; Quelle: Lexware Statista KMU-Marktmodellierung, Zahlen 2024).