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Liebe Leserinnen und Leser,

erneut neigt sich ein Jahr dem Ende zu, das nicht nur für den Verband, sondern vor dem Hintergrund der geopolitischen und gesellschaftlichen Entwicklungen auch für viele von uns beruflich und persönlich ein bewegtes und herausforderndes ist und war. Zu den Themen, die unsere Branche umtreiben, möchten wir sie auch in dieser Newsletterausgabe wieder umfassend informieren.

Natürlich darf auch der Hinweis auf die zu dieser Jahreszeit wieder im Internet freigeschaltete Weihnachtsdatenbank des BDÜ nicht fehlen, die festliche Grüße in fast 90 Sprachen für die Weihnachtspost bereithält.

Eine besinnliche Adventszeit auch im Namen der Redaktion wünscht
Réka Maret

Aus dem Bundesvorstand

Reger Verbändeaustausch auf internationaler Ebene

FIT Europe General Meeting: Interessenvertretung in Europa

Innerhalb des Weltdachverbands der Übersetzer und Dolmetscher FIT (Fédération Internationale des Traducteurs) sind – als nicht in der Satzung festgeschriebene Gremien – verschiedene Regional Centers organisiert. Dem Regionalzentrum FIT Europe gehören automatisch alle FIT-Mitgliedsverbände in Europa an. Geleitet wird FIT Europe von einem fünfköpfigen Vorstand, der alle drei Jahre gewählt wird; die letzte Wahl fand 2021 statt. An der virtuellen Jahresmitgliederversammlung am 18. November nahm auch BDÜ-Präsidentin Norma Keßler teil. Diskutiert wurden die aktuellen Entwicklungen der Branche auf europäischer Ebene. Zentrale Aufgabe des Regionalzentrums ist es, die Berufe stärker sichtbar zu machen und deren Belange verschiedenen europäischen Institutionen gegenüber zu vertreten. Zu diesem Zweck werden u. a. regelmäßig eigene oder gemeinsam mit weiteren Branchenakteuren Umfragen zu bestimmten Themen (z. B. Fortbildungsangebote, Auswirkungen von Corona) durchgeführt. Die Ergebnisse dienen sowohl als Gesprächsgrundlage im Kontakt mit EU-Institutionen als auch zur Entwicklung von Projekten und Angeboten für Berufsangehörige. Im regelmäßigen Austausch der Verbände wird darüber informiert und nach Best Practices gesucht.

Virtuelle Jahresmitgliederversammlung des Regionalzentrums FIT Europe. Screenshot: © FIT Europe
 

Themen bei der Bremer Runde:
Besetzung von Verbandsfunktionen und Plattformarbeit

Die Bremer Runde ist ein offener Zusammenschluss von Berufsverbänden im deutschsprachigen Raum. Vor Corona trafen sich ihre Vertreter in der Regel zwei Mal im Jahr in Präsenz, um sich über alle relevanten Themen der Branche auszutauschen und den Blick über den Tellerrand des eigenen Landes zu richten. Aktuell wurden auch diese Treffen in den virtuellen Raum verlagert und so lud der BDÜ am 24. November erneut zu einem Online-Treffen. Ausführlich diskutiert wurde die Frage der Nachfolge für Verbandsämter – die Neubesetzung ist ein Problem, das fast alle Verbände umtreibt. Zahlreiche Lösungsansätze und -ideen wurden besprochen und Erfahrungen ausgetauscht. Ein weiteres Thema war die EU-Richtlinie zur Plattformarbeit und die Position der Verbände dazu. Vorgestellt wurde auch die Fairwork-Studie, in der das Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) und die Universität Oxford die Arbeitsbedingungen auf neun führenden Übersetzungs- und Transkriptionsplattformen untersucht haben.


Wirkungskreis erweitern? Mitstreiter für die Berufe gesucht!

Für den BDÜ gewandt auf dem politischen Parkett unterwegs

Die politische Interessenvertretung des Berufsstands im Hinblick auf die verschiedenen Tätigkeitsfelder seiner Mitglieder gehört zu den zentralen Aufgaben des BDÜ. Um die erfolgreiche Verbandsarbeit der letzten Jahre fortzuführen, weiter zu intensivieren und strategisch auszubauen, wird ein Netzwerk-As mit entsprechender Erfahrung auf Bundes-, Landes- und europäischer Ebene für die Leitung Public Affairs (m/w/d) gesucht.

Mehr zu den Aufgaben und den Gestaltungspotenzialen in der Position verrät die Stellenausschreibung. Bewerben können sich Interessierte bis zum 15. Dezember.

Organisationstalent mit Erfahrung im Verlagswesen

Für die BDÜ Weiterbildungs- und Fachverlagsgesellschaft GmbH ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Position der Geschäftsführung (m/w/d) ausgeschrieben. Das 100-prozentige Tochterunternehmen des BDÜ e.V. verlegt berufsspezifische Publikationen und organisiert Präsenz- und Online-Seminare sowie Fachtagungen zu Branchenthemen.

Erfahrungen im Verlagswesen und in der strategischen Entwicklung von Weiterbildungsangeboten zum Übersetzen und Dolmetschen? Der Verband freut sich auf Bewerbungen bis zum 31. Dezember. Details in der Stellenausschreibung.


Jetzt mitwirken: Neuigkeiten zu DIN-ISO-Dolmetschnormen

Soeben wurde der Normentwurf DIN ISO 13611 Dolmetschdienstleistungen – Dolmetschen im Gemeinwesen – Anforderungen und Empfehlungen auf Deutsch und Englisch zur Kommentierung freigegeben. Dieses Dokument „legt die grundsätzlichen Prinzipien und Vorgehensweisen für Endnutzer, Auftraggeber und Dolmetscher im Gemeinwesen fest, die notwendig sind, um qualitativ hochwertige Dolmetschdienstleistungen im Gemeinwesen für alle Sprachgemeinschaften (Lautsprache und/oder Gebärdensprache) sicherzustellen“. Interessierte haben noch bis 25. Januar Gelegenheit, die deutsche Übersetzung des englischen Normtextes zu kommentieren und Änderungsvorschläge zu machen (Klick auf den Normtitel oben). Dazu ist nur eine einfache und kostenlose Registrierung für das Norm-Entwurfs-Portal des DIN erforderlich.

Als Besonderheit gilt bei diesem Normentwurf, dass nicht wie sonst üblich nur Korrekturvorschläge für die Übersetzung gemacht werden können, sondern auch inhaltliche Änderungen angeregt werden können. Diese bringt Ralf Pfleger, BDÜ-Bundesreferent für Normung (Dolmetschen), dann direkt ins entsprechende ISO-Arbeitsgremium ein. Dazu bittet er um Rückmeldung bis zum 10. Januar an normung_dolmetschen@bdue.de.

Simultandolmetschen über Plattformen: So stimmt die Ton- und Bildqualität

Die technischen und Umgebungsbedingungen dazu definiert die nun erschienene Norm DIN EN ISO 24019 Simultandolmetschplattformen – Anforderungen und Empfehlungen, die beim Beuth Verlag bestellt werden kann. Die Norm gilt in Verbindung mit DIN EN ISO 20108 als Grundvoraussetzung für einen effektiven Gehörschutz beim Ferndolmetschen und fand auch Eingang in die Forderungen von BDÜ und VKD im Zusammenhang mit den Arbeitsbedingungen beim Dolmetschen für die EU und andere internationale Institutionen (wir berichteten). Dazu sei auch noch auf die Leitlinien des VKD zum Ferndolmetschen und dort insbesondere auf das Aufklärungsvideo verwiesen.


Für Sie gesammelt: Fragen und Antworten zum GDolmG

Das Gerichtsdolmetschergesetz (GDolmG), mit dem ab 1. Januar 2023 bundeseinheitliche Voraussetzungen und hohe Qualitätsstandards für die allgemeine Beeidigung zum Dolmetschen für die Justiz etabliert werden sollen, wirft seit seiner Verabschiedung Ende 2019 regelmäßig Fragen auf und führt zu vielen Diskussionen. Trotz mehrerer zwischenzeitlicher Änderungen – z. B. zur Verlängerung der Übergangsfrist, bis zu der bereits nach Landesrecht erteilte Beeidigungen gültig bleiben – besteht weiterhin Nachbesserungsbedarf. Dies zeigt sich vor allem bei der aktuell laufenden Umsetzung in die Gesetzgebungen der dafür zuständigen Bundesländer. Hier stehen die Verbandsvertreter sowohl auf Bundes- wie auch auf Länderebene in engem und konstruktivem Austausch mit den Verantwortlichen bei den jeweiligen Ministerien und Gerichten.

Wer sich zum Hergang des Gesetzgebungsverfahrens, zum Nachbesserungsbedarf sowie zu den entsprechenden Stellungnahmen, Positionen und Beiträgen des BDÜ informieren möchte, findet dazu Antworten auf der – kontinuierlich aktualisierten – GDolmG-Themen-Webseite des Verbands und als BDÜ-Mitglied auch im internen Forum MeinBDÜ oder bei den Ressort-Verantwortlichen seines Landesverbands.


Save the date: 9. Tag der Sprachendienste am 14. September 2023

Der Termin für den nächsten Tag der Sprachendienste steht: Die 9. Ausgabe der regelmäßig vom BDÜ organisierten, speziell auf angestellte Übersetzer und Dolmetscher zugeschnittenen Veranstaltung findet am 14. September 2023 im Spenerhaus in Frankfurt statt. Wer also bei einem Sprachendienst bzw. als Dolmetscher und/oder Übersetzer in Unternehmen und Institutionen angestellt ist, kann sich das Datum schon mal rot im Kalender ankreuzen. Zum Thema, das den Bogen über die Tagung spannt, sowie zu den Anmeldemöglichkeiten halten wir Sie selbstverständlich auf dem Laufenden.
 

Aus der BDÜ Weiterbildungs- und Fachverlagsgesellschaft

Aktuelle Online-Seminare zu ausgewählten Themen

Virtuelle Adventstürchen zu mehr Wissen:

Online-Seminare zum Thema Recht

(26.10.)–14.12.2022:
Reihe Rechtssprache
Erwerb sicherer Kenntnisse der deutschen Rechtssprache
Kombi an 8 Terminen (noch 2 im Dezember)

01.+08.+15.12.2022:
Sprechen Sie Deutsch?
Kombi an 3 Terminen (s. o.)

05.+12.+19.12.2022:
Rechtliches für Sprachmittler
Kombi an 3 Terminen (s. o.)

06.+13.12.2022:
Dolmetschen im Jugendstrafrecht RU-DE
Kombi an 2 Terminen (s. o.)

06.+13.+20.12.2022:
Arbeitsweise von deutschen und niederländischen Gerichten – ein Vergleich
Kombi an 3 Terminen (s. o.)

08.12.2022:
Arbeit als Gutachter/Sachverständiger

Online-Seminarreihe Medizinisches Übersetzen

01.12.2022:
Medizinische Statistik

08.12.2022:
Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises

Online-Seminare zu Technik im Beruf

Konvertierung aus PDF
07.12.2022:
Teil 2: Vertiefung: kluge Vorbereitung mit FineReader und ökonomische Nachbearbeitung mit Word
14.12.2022:
Teil 3: Komplexere Anwendungsbeispiele: Urkunden, zweispaltige Verträge und mehr

14.12.2022:
Übersetzungsorientierte Termdatenbanken

Weitere Themen

07.12.2022:
Hallo Lampenfieber – Das Potential der Aufregung nutzen – Mit Freude sprechen und präsentieren

09.+13.12.2022:
Interkulturelle Kommunikation: Arabisch in der Übersetzungspraxis
Kombi an 2 Terminen (s. o.)

 

 


Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an info@bdue-fachverlag.de.

Weitere praktische Seminar-Angebote im virtuellen Format – auch der BDÜ-Mitgliedsverbände – finden Sie unter BDÜ-Online-Seminare.


BDÜ-Zertifikatsreihe zur Revisionskompetenz: neue Termine 2023

Die Revision ist ein wichtiger Bestandteil der Qualitätssicherung im Übersetzungsprozess; so auch im Rahmen der internationalen Norm für Übersetzungsdienstleistungen ISO 17100. Die dafür erforderlichen speziellen Fachkompetenzen werden in der inzwischen mehrfach erfolgreich durchgeführten BDÜ-Zertifikatsreihe Revision vermittelt.

Für 2023 sind nun neben dem Basismodul (16./17. Februar, Mannheim) die Aufbaumodule Postediting (10. März, Mannheim), Lektorat (31. März/1. April, Köln), Evaluierung (28. Juli, Mannheim) und Qualitätssicherung und -kontrolle (22. September, Mannheim) buchbar. Für alle Veranstaltungsorte bitte die Hinweise zu den Corona-Maßnahmen beachten.

Die Seminarreihe richtet sich an alle, die normkonform arbeiten wollen oder die im Bereich Fachübersetzungen beziehungsweise Projektmanagement ihre Kompetenzen hinsichtlich Revision erweitern möchten.

Zu den einzelnen Modulen können verschiedene Bescheinigungen und in Kombination das abschließende Expertenzertifikat erworben werden. Details im Infoflyer.


Das in der letzten Newsletterausgabe angekündigte, dem ersten Band von 2015 nachfolgende

Handbuch Literarisches Übersetzen 2.0 – Fit für das Digitalzeitalter

ist nun erschienen. Der 248 Seiten umfassende Praxisband versammelt Beiträge von mehr als 30 Autorinnen und Autoren: Neben Updates zu einigen berufspolitischen Dauerbrennern werden neue, junge Arbeitsfelder wie das Übersetzen von Comics und Manga beleuchtet, aber auch das Selfpublishing und das Theaterübersetzen. Das Buch kann zum Preis von € 29 auf der Website des BDÜ Fachverlags bestellt werden – bis zum 31. Dezember 2022 porto- und versandkostenfrei.

Aus der Branche

Termine nicht verpassen: Fortbildung, Konferenzen, Netzwerken ...

12.01.–25.05.2023
Online-Fortbildung
Vienna LLP Fast Track
Kompaktversion der sonst sechssemestrigen universitären Spezialisierung in englischer Rechtssprache mit Bezug zu den deutschen und österreichischen Rechtssystemen
° 10 % Rabatt für BDÜ-Mitglieder, siehe Info in MeinBDÜ

Ab Sommersemester 2023
Zweisemestriger Zertifikatskurs am Postgraduate Center der Uni Wien
Dolmetschen und Übersetzen für Gerichte und Behörden
Spezialisierung zu Rechtssprache und Rechtssystem in Österreich für Absolvent/-innen translatorischer Studien
° Anmeldung zum Online-Infoabend: 05.12.2022, 18:30 Uhr

16.01.–18.02.2023
BücherFrauen-Akademie
Fünfwöchiges Online-Seminar
Besser übersetzen Französisch I
Grundkurs zum Literaturübersetzen und -lektorat aus dem Französischen
° Für BDÜ-Frauen Teilnahme zu vergünstigten Konditionen
° Frühbuchungsfrist: 12.12.2022
° Anmeldeschluss: 08.01.2023

02.+03.03.2023
VGSD und ISDV
Präsenzveranstaltung Frankfurt a. M.
Netzwerktreffen für Selbstständige
Netzwerken für Selbstständige und Gründer/-innen – mit gemeinsamem Networking-Dinner am Vorabend, großem Barcamp und vielem mehr
° Für BDÜ-Mitglieder vergünstigte Teilnahme, siehe Info in MeinBDÜ

11.+12.07.2023
Spanischer Übersetzerverband Asetrad
Jubiläumskongress auf Gran Canaria
Congreso 20.º Aniversario
° Frühbuchungsfrist: 15.01.2023
° Anmeldeschluss: 31.03.2023
° Für Mitglieder von FIT-Verbänden Teilnahme zu vergünstigten Preisen

08.+09.07.2023
FIT und ASTTI
Tagung in Spiez (Schweiz)
XIV FIT International Legal Forum
Juristisches Übersetzen und Dolmetschen in einer Welt ohne Grenzen – neue Herausforderungen, Innovation und Geschäftsentwicklung


Rückschau TEF: Barrierefreiheit – mehr als Übersetzung von Texten

Vom 9. bis 11. November fand das Translating Europe Forum (TEF) – diesmal im Hybridformat (Brüssel und online) – statt. Organisiert von der Generaldirektion Übersetzen (DGT) der Europäischen Kommission stand die Konferenz in diesem Jahr unter der Überschrift „Access for all: going beyond translating text“ und befasste sich in einer Reihe von Beiträgen mit den Herausforderungen und den Best Practices in diesem Zusammenhang.

Die einzelnen aufgezeichneten Vorträge und Diskussionsrunden sind auf YouTube über die Playlist zum TEF 2022 (EN) frei zugänglich.


Wo Kriegsverbrechen ihre Spuren hinterlassen:

Vom Dolmetschen für den internationalen Strafgerichtshof

Das US-Magazin The New Yorker bespricht in seiner Ausgabe Anfang November den Dokumentarfilm „In Flow of Words – Translating the Trauma of War“.

In der rund zwanzigminütigen einfühlsamen Reportage der niederländischen Filmemacherin Eliane Esther Bots berichten zwei Dolmetscher und eine Dolmetscherin von den Eindrücken und Folgen, die ihre Einsätze beim ICTY, dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien, hinterlassen haben, sowie von ihrem ganz persönlichen Umgang damit.

Die außergewöhnliche, hochanspruchsvolle Tätigkeit des Dolmetschens und Übersetzens in diesen Verfahren wurde vom BDÜ bereits 2017 (dem Jahr, in dem der Strafgerichtshof ICTY seine Arbeit abschloss) besonders gewürdigt und mit dem Hieronymuspreis ausgezeichnet.

Artikel und Film (EN) in: The New Yorker
 

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