Ehrenamt trägt Verbandsarbeit: Ulla von Kunhardt und Wolf Baur mit Dr.-Stanislaw-Gierlicki-Preis 2024 ausgezeichnet

Preisverleihung bei der Mitgliederversammlung des BDÜ

Berlin/Rostock, 13. Oktober 2024 – Im Rahmen der Herbstversammlung des Bundesverbands der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) in Rostock wurde am Samstagabend der Dr.-Stanislaw-Gierlicki-Preis an VKD-Mitglied Ulla von Kunhardt sowie Wolfram Baur aus dem BDÜ Landesverband Nordrhein-Westfalen verliehen. Die Auszeichnung würdigt herausragendes ehrenamtliches Engagement im Verband. Vor allem solches, das an der Basis erbracht wird und selten im direkten Rampenlicht steht; amtierende BDÜ-Vorstände können daher nicht nominiert werden.

Mit herzlichem Dank für den außergewöhnlichen Einsatz über viele Jahre hinweg überreichte BDÜ-Präsidentin Norma Keßler die Ehren-Medaillen; diejenige für Wolf Baur stellvertretend an Ralf Lemster, da er sie leider nicht persönlich entgegennehmen konnte. Die Auswahl der Preisträger hatte eine Jury aus zwei Mitgliedern des Bundesvorstands und drei gewählten Vertretern der Mitgliedsverbände getroffen.

Ulla von Kunhardt wurde von Beatriz Quintanero Raposo nominiert, die als langjähriges Vorstandsmitglied und aktuell 1. Vorsitzende des Verbands der Konferenzdolmetscher (VKD) im BDÜ das Engagement ihrer Kollegin zumindest zum Teil persönlich miterleben konnte. In ihrer Laudatio hob sie denn auch deren über 50 Jahre währenden, immer vom Geist der Erneuerung geleiteten Einsatz für die Belange des BDÜ und die Gründung und Weiterentwicklung des VKD hervor. In der Vielzahl der Ämter und Funktionen, die sie von 1978–2023 bekleidete – so z. B. als Erstellerin des „KD-Kurier“ (später „VKD-Kurier“) in Eigenproduktion bzw. dessen Redaktionsleiterin, als Mitglied in verschiedenen, dem VKD vorangehenden BDÜ-Gremien für die Berufsgruppe der Konferenzdolmetscher oder später vor allem als Mitglied bzw. Leiterin des VKD-Aufnahmeausschusses – habe sie die Ausrichtung des Verbandes nicht nur mitgestaltet, sondern nachhaltig geprägt und dessen Arbeit mit ihrem Wissensfundus von unschätzbaren Wert bereichert. Persönlich bescheiden, besonnen, unparteiisch, ausgleichend und vermittelnd, sei sie die Verkörperung des „Jantelag“, des gesellschaftlichen Grundprinzips ihrer schwedischen Heimat, wonach niemand besser oder wichtiger sei als der andere. Diesen Geist, der den gleichen Wert aller Mitglieder einer Gemeinschaft in den Mittelpunkt allen Denkens und Handelns stellt, lebe sie konsequent in ihren fachlichen Entscheidungen und im menschlichen Miteinander. Ohne Ulla von Kunhardts Wirken und Wesen wäre der BDÜ und vor allem der von ihr mitgegründete VKD nicht der moderne und agile Verband, wie er sich heute zum Wohle seiner Mitglieder präsentiert.

Das Engagement von Wolf Baur, der der Verleihung virtuell zugeschaltet war, wurde von der ihn nominierenden ehemaligen 1. Vorsitzenden des BDÜ Nordrhein-Westfalen Ricarda Essrich in ihrer Laudatio gewürdigt. In über 25 Jahren habe er sich in verschiedenen Funktionen auf Landes- und auf Bundesebene – ob als Bundesreferent für Normung (Übersetzen), als Konferenzorganisator, Mitglied der Arbeitsgruppe Beruf und Markt oder zuletzt (erneut) als Geschäftsführer der BDÜ Weiterbildungs- und Fachverlagsgesellschaft mbH, um nur einige zu nennen – mit scheinbar unerschöpflicher Energie und großer Empathie ehrenamtlich in die Verbandsthemen eingebracht. Dabei habe er nicht nur die Geschicke des Verbandes, sondern auch immer die Belange der Übersetzer und Dolmetscher im Blick. An seinen Erfahrungen aus inzwischen einigen Jahrzehnten freiberuflicher Übersetzungstätigkeit lasse er Kolleginnen und Kollegen gerne teilhaben und vermittle z. B. in Seminaren mit Leidenschaft wertvolles Wissen – auch zu eher „unbeliebten“ Themen. Er sei zudem einer der großen Ideengeber im BDÜ: So verdanke der Verband ihm und seinem Mitwirken viele „Institutionen“ wie z. B. die BDÜ-Konferenzen, die Honorarumfrage bzw. den Honorarspiegel, die Fachlisten und – in Zusammenarbeit mit dem Namensgeber des Ehrenamtspreises Staszek Gierlicki – das Mitgliederforum MeinBDÜ. Auch in schwierigen Zeiten habe er dem Verband immer die Treue gehalten und sich nach Kräften, sachlich, klar und selbst mit anpackend dafür eingesetzt, dass es wieder aufwärts ging. Dabei komme ihm seine Gabe zugute, die Dinge auf den Punkt zu bringen, wobei er auch deutliche Worte nicht scheut, wenn sie angebracht sind. Immer ansprechbar und hilfsbereit habe er für alle im BDÜ, ob Funktionsträger oder Mitglieder, ein offenes Ohr. Und egal, wie schwierig eine Situation manchmal auch sein mag, kämen Humor und Spaß nicht zu kurz. Auch wenn er es selbst nicht gerne höre, weil ihm das Rampenlicht nicht liegt, sei die Auszeichnung mit dem Dr.-Stanislaw-Gierlicki-Preis eine hochverdiente Würdigung seines Engagements.

Beiden Preisträgern gratulierten die zur Versammlung im hohen Norden angereisten Delegierten der BDÜ-Mitgliedsverbände sowie des Bundesvorstands mit anhaltendem Applaus.

Über den Dr.-Stanislaw-Gierlicki-Preis des BDÜ

Im BDÜ als berufsständische Vertretung fallen zahlreiche Aufgaben an, die ohne den Einsatz einer ganzen Reihe von ehrenamtlichen Kräften und helfenden Händen – und Köpfen – nicht zu bewältigen wären. Tragende Säule der Arbeit im Verband war und ist für den BDÜ, der seit seiner Gründung im Jahr 1955 zum größten deutschsprachigen Berufsverband der Branche herangewachsen ist, ganz bewusst das Ehrenamt. Auf diesem persönlichen Engagement gepaart mit beruflichem Expertenwissen aus dem Arbeitsalltag beruht der Erfolg, zu dem im Lauf der Jahre zahlreiche Verbandsmitglieder mit ihren speziellen Fähigkeiten und Talenten und mit viel Tatkraft beigetragen haben. Dabei zählt jeder Einsatz – ob auf lokaler, regionaler Ebene oder mit bundesweiter, teilweise sogar internationaler Tragweite. Wie Puzzleteile setzen sich die einzelnen Aktivitäten und Initiativen zu einem großen Ganzen zusammen und ermöglichen so mithilfe eines schlagkräftigen Netzwerks eine effektive Interessenvertretung aller professionell tätigen Kolleginnen und Kollegen gegenüber Wirtschaft und Industrie, Justiz, Politik und Gesellschaft.

Um diejenigen, die sich für die Berufe stark machen, gebührend zu würdigen, hat der Verband den Dr.-Stanislaw-Gierlicki-Preis für herausragendes ehrenamtliches Engagement im BDÜ ins Leben gerufen. Namensgeber ist der im Jahr 2018 mit 57 Jahren viel zu früh verstorbene Dr. Stanislaw Gierlicki, der über gut 25 Jahre den Verband mit zahlreichen innovativen Ideen und deren fachlich beeindruckender Umsetzung entscheidend geprägt hat.

Über den Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ)

Der BDÜ ist mit mehr als 7.500 Mitgliedern der größte deutsche Berufsverband der Branche. Er repräsentiert etwa 80 Prozent aller organisierten Dolmetscher und Übersetzer in Deutschland und setzt sich seit 1955 für die Interessen seiner Mitglieder sowie des gesamten Berufsstands ein. Eine BDÜ-Mitgliedschaft stellt ein Qualitätssiegel für professionelle Leistungen im Übersetzen und Dolmetschen dar, da eine Aufnahme in den Verband nur mit entsprechender fachlicher Qualifikation möglich ist. Die als Kommunikationsexperten bundesweit für rund 90 Sprachen und eine Vielzahl von Fachgebieten gefragten BDÜ-Mitglieder sind in der Online-Datenbank auf der Verbandswebsite schnell und einfach zu finden.

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Bilder: Abdruck/Verwendung ist bei Nennung der Quelle „Foto: Martin Börner für den Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ)“ im redaktionellen Kontext honorarfrei.

Oktober 2024 – Verleihung Dr.-Stanislaw-Gierlicki-Preis des BDÜ 2024 in Rostock an Ulla von Kunhardt und Wolfram Baur

Foto: Martin Börner für BDÜ e.V.

v.l.n.r.: Beatriz Quintanero Raposo (Laudatorin), Ulla von Kunhardt (Preisträgerin), Norma Keßler (BDÜ-Präsidentin)
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Foto: Martin Börner für BDÜ e.V.
Wolf Baur (Preisträger) war virtuell zur Verleihung zugeschaltet
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Weitere Fotos von der Verleihung in unserer Bildergalerie.


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