Deutsche Bahn AG erhält als zehnte Organisation den BDÜ Hieronymuspreis für beispielhafte mehrsprachige Kommunikation
Berlin/Erfurt, 22. April 2023 – Im Rahmen der Frühjahrsversammlung des Bundesverbands der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) wurde am Samstagabend der Hieronymuspreis 2022 an das Sprachenmanagement der Deutsche Bahn AG verliehen. Mit dem Preis zeichnet der Verband regelmäßig – nun bereits zum zehnten Mal – beispielhaftes Handeln von Organisationen bzw. Unternehmen im Bereich der mehrsprachigen Kommunikation aus. Feierlich überreicht wurde er von BDÜ-Präsidentin Norma Keßler an die Leiterin des DB-Sprachenmanagements Annette Kraus.
Die Deutsche Bahn ist einer der größten Anbieter von Dienstleistungen im Bereich Mobilität und Logistik weltweit – mit Fokus auf die Schiene.
Das DB-Sprachenmanagement sieht sich als Teil der Konzernleitung für die Mehrsprachigkeit im Unternehmen zuständig. Dazu zählen zum einen Strategie und Umsetzung von Prozessen, Tools und Terminologie. Zum anderen sorgt das DB-Sprachenmanagement für die Beschaffung von Sprachleistungen. Diese reichen vom Fachübersetzen und Maschineller Übersetzung über das Dolmetschen bis hin zur Terminologie. Damit leistet das Team mit gut 15 Mitarbeitenden einen nachhaltigen Beitrag zur Umsetzung von zukunftsweisenden, umweltentlastenden Schienenverkehrs- und Transport-Projekten in Deutschland und Europa, aber auch weltweit.
Nominiert wurde der Preisträger von BDÜ-Mitglied Jerzy Czopik, der von der Zusammenarbeit berichtet: „Da es in Europa historisch bedingt zahlreiche unterschiedliche Bahnsysteme gibt, ist die Herstellung von Interoperabilität ein großes Thema. So sind sehr viele Dokumente in die und aus den verschiedenen Sprachen zu übersetzen. Die Bandbreite reicht dabei von hochkomplexen Technikthemen bei Infrastruktur, der Verkehrssteuerung und -sicherheit bis zu weniger bewusst wahrgenommenen Aspekten wie Sozialräume an der Grenze.“
Die Prozesse – unter anderem auch für die in Großkonzernen unverzichtbare Terminologiearbeit – wurden in den vergangenen Jahren neu definiert, aufeinander abgestimmt und gestrafft, wovon beide Seiten, Auftraggeber wie Auftragnehmer, profitieren. Dazu Jerzy Czopik in seiner Laudatio weiter: „Entscheidend ist, dass trotz oft umfangreicher, häufig auch eiliger Aufträge für Ergebnisse auf höchstem Niveau gesorgt wird, ohne dabei die Arbeitsbedingungen der beauftragten externen Dienstleister aus dem Blick zu verlieren. Es werden entsprechende Hilfen zur Verfügung gestellt und sowohl die Leitung des Sprachendienstes als auch die Projektmanager haben immer ein offenes Ohr für Fragen und Probleme, die in gemeinsamer Abstimmung wertschätzend und offen geklärt werden.“
Diese von gegenseitigem Respekt geprägte Haltung zwischen Geschäftspartnern sowie die große Bedeutung, die Sprachdienstleistungen auch im Sinne globaler Mobilität beigemessen wird, begründete letztlich auch die Entscheidung der Jury, die sich aus dem BDÜ-Bundesvorstand und drei gewählten Vertretern der Mitgliedsverbände zusammensetzt.
Annette Kraus freute sich gemeinsam mit Magdalena Zybala (Übersetzerin) und Oksana Pyatak (Projektmanagerin), die sie stellvertretend für das gesamte Team begleiteten, über die Anerkennung und bedankte sich für die Auszeichnung: „Unsere Rolle ist geprägt vom stetigen Wandel, von ständigen Neuerungen und von wirtschaftlichen Interessen. Dennoch wollen wir im Miteinander immer verlässlich sein – für eine langfristige Partnerschaft, von der wir gegenseitig profitieren.“
Über den BDÜ Hieronymuspreis
Gelungene Kommunikation in mehreren Sprachen ist ein Erfolgsfaktor für Unternehmen und in internationalen Organisationen von elementarer Bedeutung. Der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer hat deshalb 2012 den Hieronymuspreis aus der Taufe gehoben und vergibt diesen seither jährlich für vorbildliche Leistungen im Bereich der mehrsprachigen Kommunikation. Bei der Auswahl des Preisträgers steht nicht nur das „Was“ im Fokus, also die Sprachdienstleistung selbst, sondern auch das „Wie“, d. h. die Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Übersetzern und Dolmetschern und dem Auftraggeber. Über die Jahre und durch die unterschiedlichen Preisträger entsteht so ein Positivbild, sozusagen die Best Practices, für die vom BDÜ vertretenen Berufe. Der Name des Preises geht zurück auf den Heiligen Hieronymus, den Schutzpatron der Übersetzer, Dolmetscher und Terminologen.
Bisherige Preisträger:
2021: Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR)
2020: pandemiebedingt ausgesetzt
2019: Sprachendienst der ZF Friedrichshafen AG
2018: Sprachendienst der Landeshauptstadt Stuttgart
2017: Sprachendienst des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien (International Criminal Tribunal for the former Yugoslavia, ICTY)
2016: Sprachendienst Medtronic Translations
2015: Kölner Philharmonie
2014: Sprachendienst der Volkswagen AG
2013: DVB Bank SE
2012: germanBelt Systems GmbH
Über den Preisträger 2022: Sprachenmanagement der Deutsche Bahn AG
Die Deutsche Bahn AG entstand 1994 durch die Zusammenführung von Bundesbahn und Reichsbahn. Damit wurde – in Umsetzung der parlamentarisch beschlossenen Bahnreform – aus zwei Staatsbahnen mit unterschiedlichen Schienennetzsystemen ein privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen für den Personen- und den Güterverkehr. Elementares Anliegen des Konzerns ist die Verlagerung von Verkehr auf die klimafreundliche Schiene. Mit mehr als 335.000 Mitarbeitenden, darunter über 220.000 allein in Deutschland, zählt das Unternehmen zu den größten Arbeitgebern bundesweit.
www.deutschebahn.com
Das Sprachenmanagement des Konzerns unter Leitung von Annette Kraus ist zuständig für die multilinguale Kommunikation im Unternehmen und somit für alle weltweit benötigten Übersetzungs- und Dolmetschdienstleistungen. Es verantwortet und steuert die entsprechende Beschaffung und die benötigten Prozesse und Datenstrategie. Neben Deutsch sind die Hauptsprachen Englisch, Französisch, Polnisch und Tschechisch.
Über den Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ)
Der BDÜ ist mit mehr als 7.500 Mitgliedern der größte deutsche Berufsverband der Branche. Er repräsentiert etwa 80 Prozent aller organisierten Dolmetscher und Übersetzer in Deutschland und setzt sich seit 1955 für die Interessen seiner Mitglieder sowie des gesamten Berufsstands ein. Eine BDÜ-Mitgliedschaft stellt ein Qualitätssiegel für professionelle Leistungen im Übersetzen und Dolmetschen dar, da eine Aufnahme in den Verband nur mit entsprechender fachlicher Qualifikation möglich ist. Die als Kommunikationsexperten für rund 90 Sprachen und eine Vielzahl von Fachgebieten gefragten BDÜ-Mitglieder sind in der Online-Datenbank auf der Verbandswebsite schnell und einfach zu finden.
Bilder: Abdruck/Verwendung ist bei Nennung der Quelle „Foto:Tom Wenig für den Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ)“ im redaktionellen Kontext honorarfrei.
April 2023 – Verleihung des BDÜ Hieronymuspreises 2022 in Erfurt an das Sprachenmanagement der Deutsche Bahn AG. Preisübergabe (v.l.n.r.): Oksana Pyatak (Projektmanagerin DB-Sprachenmanagement), Norma Keßler (BDÜ-Präsidentin), Annette Kraus (Leiterin DB-Sprachenmanagement), Magdalena Zybala (Übersetzerin DB-Sprachenmanagement)
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Weitere Fotos von der Verleihung in unserer Bildergalerie.