Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer fordert effizientere Corona-Hilfen für Selbstständige

Von der Politik versprochene Unterstützung geht in großem Ausmaß an beruflicher Realität von Solo-Selbstständigen vorbei

Berlin, 12. Mai 2020 – Nicht nur unter den Mitgliedern des größten Berufsverbands für Dolmetscher und Übersetzer in Deutschland macht sich merklich große Enttäuschung und Unzufriedenheit in Bezug auf die Corona-Hilfsmaßnahmen breit. Auch die ersten Ergebnisse der großen, von der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände (bagsv) organisierten Umfrage, an deren Ausarbeitung auch der BDÜ maßgeblich mitgewirkt hat und an der insgesamt mehr als 20.000 Selbstständige teilgenommen haben, zeigen es sehr deutlich: Trotz der anfänglichen Beteuerungen von politischer Seite, in der Corona-Krise auch die Existenzen von Solo-Selbstständigen schnell und unbürokratisch sichern zu wollen, und trotz der unbestritten großen Anstrengungen auf Verwaltungsseite bei der Umsetzung der verschiedenen Länderprogramme und der vom Bund Ende März verabschiedeten Unterstützungsmaßnahmen, laufen die sogenannten Soforthilfen offenbar in vielen Fällen ins Leere.

Zu wenig wurden die tatsächlichen Verhältnisse, unter denen Solo-Selbstständige tätig sind, bei der Ausarbeitung der Antragsbedingungen in Betracht gezogen, die jeweiligen Programme gerade im föderalen Kontext zu uneinheitlich umgesetzt. Im Vergleich zu Angestellten und deren Absicherung beispielsweise über das Kurzarbeitergeld sind sie deutlich schlechter gestellt, insbesondere wenn sie an die Grundsicherung verwiesen werden, bei der jedoch sehr viel Unsicherheit bezüglich der Bedingungen z. B. zur Vermögensprüfung herrscht.

Daher hat der BDÜ nun ein Positionspapier (s. u. Downloads) veröffentlicht, in dem mit konkreten Maßnahmen ein Umlenken unter Berücksichtigung der Realitäten von Selbstständigen bei ihrer Berufsausübung gefordert wird, damit diese gegenüber Unternehmen und deren Arbeitnehmern nicht benachteiligt werden.

Die derzeitige Politik führt absehbar dazu, dass Angehörige bestimmter Berufsgruppen sich gezwungen sehen werden, aufzugeben bzw. in andere Berufszweige abzuwandern. Damit würde eine auch für die konjunkturelle Erholung nach der Krise wichtige Säule der stark mittelständisch geprägten deutschen Wirtschaft wegbrechen. Dies kann – auch in Anbetracht der ursprünglichen Versprechungen – nicht das Ziel einer verantwortungsvollen Wirtschaftspolitik sein.
 

Über den Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ)
Der BDÜ ist mit mehr als 7.500 Mitgliedern der größte deutsche Berufsverband der Branche. Er repräsentiert etwa 80 Prozent aller organisierten Dolmetscher und Übersetzer in Deutschland und setzt sich seit 1955 für die Interessen seiner Mitglieder sowie des gesamten Berufsstands ein. Eine BDÜ-Mitgliedschaft stellt ein Qualitätssiegel für professionelle Leistungen im Übersetzen und Dolmetschen dar, da eine Aufnahme in den Verband nur mit entsprechender fachlicher Qualifikation möglich ist. Die als Kommunikationsexperten bundesweit für rund 90 Sprachen und eine Vielzahl von Fachgebieten gefragten BDÜ-Mitglieder sind in der Online-Datenbank auf der Verbandswebsite schnell und einfach zu finden.
 

Download Forderungspapier „Zu den Corona-Hilfen für Solo-Selbstständige“

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