Weltübersetzertag: BDÜ fordert Aufnahmekontingent für afghanische Dolmetscher

Rund 1.300 Ortskräfte sind laut Bundesministerium des Inneren alleine für die deutsche Bundeswehr in Afghanistan tätig. Mindestens ein Drittel von ihnen arbeitet nach Schätzung des Verbandes als Dolmetscher. Bis August dieses Jahres wurden nach Informationen von Pro Asyl etwa 170 Anträge auf humanitäre Aufnahme in Deutschland gestellt, gerade mal vier wurden bisher im Rahmen von Einzelfallprüfungen bewilligt. „Die Prüfungsprozedur ist quälend langsam“, sagt Bernd Mesovic, Afghanistanexperte von Pro Asyl. „Einzelfallprüfungen können nur eine provisorische Lösung sein. Es wäre vernünftiger, ein Aufnahmekontingent für alle Ortskräfte zu schaffen, die sich bedroht fühlen.“ Zurzeit muss jeder Antragsteller seine konkrete Gefahrensituation nachweisen, was schwer ist. Andere Länder haben für die Herausforderung andere Lösungen gefunden. Großbritannien etwa stellt laut Medienberichten ein Aufnahmekontingent für 600 Dolmetscher aus Afghanistan bereit.

Im Juli 2013 hat der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer gemeinsam mit anderen Berufsverbänden in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gefordert, Dolmetscher aus Afghanistan aus dringenden humanitären Gründen aufzunehmen. Der Brief blieb bislang ohne Antwort. Lindemann: „Dolmetscher spielen eine Schlüsselrolle für die Kommunikation und arbeiten unter Einsatz ihres Lebens. Deutschland hat aus unserer Sicht die Pflicht, diesen Menschen in Deutschland ein Leben in Sicherheit zu ermöglichen.“

Weitere Informationen: Ein Pressefoto, das einen jungen Dolmetscher in Afghanistan bei der Arbeit für die Bundeswehr zeigt, steht zum Herunterladen unter www.bdue.de/presse. Der Abdruck ist im redaktionellen Kontext bei Nennung der Quelle honorarfrei. Bildunterschrift: „Ein junger Dolmetscher im Einsatz für die deutsche Bundeswehr im afghanischen Mazar-e Sharif“. Foto: BDÜ/Enno Heidtmann.“ Aufgenommen wurde das Foto in der „Medic-Kompanie“ der afghanischen Armee. Es zeigt, wie der Dolmetscher in Zivil die Kommunikation zwischen deutschen Soldaten und afghanische Streitkräften der „Medic-Kompanie“ ermöglicht. Wir freuen uns über ein Belegexemplar.


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