Eingeleitet wird das Interview mit Norma Kesser, ob der hohe Übersetzungs- und Dolmetschaufwand bei 24 Amts- und Arbeitssprachen der EU im digitalen Zeitalter notwendig ist, ob nicht alle Englisch reden könnten. Norma Keßler wies darauf hin, dass Englisch für viele eine Fremdsprache wäre, in der sie nur das sagen können, was sie ausdrücken "können" und nicht das, was sie möchten. In einer wichtigen Verhandlung sollte man allerdings das sagen können, was man möchte, so Norma Keßler.
Computer können weder Ironie noch Wortwitz
Die Frage, ob man Dolmetscher und Übersetzer nicht durch Computer ersetzen kann, beantwortete Norma Keßler eindeutig mit Nein, "denn Sprache ist extrem kreativ." Ironie, Wortwitz, Sprachspiele könne ein Computer zumindest bislang nicht verstehen.
Das Übersetzungsunterstützungssystem der EU EURAMIS sei dagegen hilfreich, so die Diplom-Übersetzerin. Denn ein solches System speichert bereits übersetzte Texte, auf die der Übersetzer immer wieder zurückgreifen kann. EURAMIS steht im Internet öffentlich zur Verfügung.
Von Übersetzungsprogrammen wie Google Translate riet Keßler ab, weil man sich auf diese Übersetzungen nicht verlassen könne. Wichtig sei auch die Frage des Datenschutzes bei Dokumenten im beruflichen Kontext.
Hören Sie den Beitrag selbst: Interview mit Deutschlandradio Kultur
Quelle: www.deutschlandradiokultur.de
29.01.2015 | INTERVIEW Deutschlandradio Kultur mit Norma Kessler "Elektronische Übersetzung - "Ein Computer wird das nie können"