Behandlung nur mit Deutschkenntnissen?
Warum das nachvollziehbar ist – und warum die Politik hier am Zug ist
Die Wogen branden gerade hoch in diversen Medien und Kanälen: Da lehnt eine Kinderarztpraxis die Behandlung – außer in Notfällen – ab, wenn „eine Kommunikation aufgrund fehlender deutscher Sprachkenntnisse nicht möglich […] und auch kein Dolmetscher persönlich anwesend“ ist. Das Spektrum der Reaktionen reicht von „Geht gar nicht“ über „Armes Deutschland“ bis hin zu „Alltagsrassismus“, aber auch Verständnis ist dabei. Die Thematik ist komplex – und fordert endlich eine gesetzliche Regelung. [mehr]
Qualifizierte Sprachmittlung im Gesundheitswesen:
Wann kommt das Gesetz?
Nach dem Willen der Bundesregierung soll „Sprachmittlung [...] im Kontext notwendiger medizinischer Behandlung Bestandteil des SGB V“ werden – so steht es zumindest im Koalitionsvertrag. Ein wichtiges Vorhaben, das bereits seit mehr als einem Jahrzehnt auch von Ärzten, Psychotherapeuten und deren Standesvertretungen gefordert wird, wie vor kurzem erst wieder vom Deutschen Ärztetag. Doch das Gesetz, das den Weg für eine Kassenabrechnung der Kosten frei machen würde, lässt auf sich warten, und viele Punkte sind entsprechend noch offen. Wie sollte, im Sinne der Patienten und deren Sicherheit, eine solche Sprachmittlung aussehen? Welche Qualifikationen müssen die damit betrauten Personen mitbringen, wo bzw. wie können diese erworben werden? Fragen an Elvira Iannone, Politische Geschäftsführerin des BDÜ. [mehr]
Interessenvertretung:
Wozu braucht der BDÜ eine politische Geschäftsführung, Elvira Iannone?
Globalisierung, Digitalisierung und nicht zuletzt Migration und internationale Mobilität haben Themen wie Sprache, Kommunikation und Mehrsprachigkeit zunehmend in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. In der Politik werden sie jedoch häufig nicht in ihrer gesamten Relevanz gesehen oder berücksichtigt. Elvira Iannone erläutert, wo und wie sie als politische Geschäftsführerin des BDÜ daran etwas ändern will. [mehr]
Eisberg voraus:
Warum sich KI-Übersetzung nach wie vor mit Arabisch so schwer tut
Das Sprachenspektrum maschineller Übersetzungssysteme wächst ständig, und mit ihm das blinde Vertrauen in die Ergebnisse. Dabei wird gern übersehen, dass sich die Erfolgsmeldungen der KI-Anbieter meist auf Kombinationen mit der englischen Sprache beziehen. Doch Sprache ist nicht gleich Sprache, und die Qualität des maschinellen Outputs variiert nach wie vor immens. Dr. Daniel Falk erläutert, warum sich die KI immer noch mit der fünfstärksten Sprache der Welt so schwer tut – und warum der prüfende Expertenblick auch (bzw. gerade) bei Übersetzungen aus der Maschine im Zweifelsfall Standard sein sollte. [mehr]
Achtung, Falle(n):
Was Sie beim Übersetzen mit ChatGPT&Co. beachten sollten
Generative künstliche Intelligenz mischt gerade so einiges auf, darunter auch den Umgang der (mittelständischen) Wirtschaft mit Texten und Übersetzungen. Doch das von den Anbietern propagierte Versprechen "schnell, kostenlos und so gut wie von Menschen erstellt" hält dem zweiten Blick meist nicht stand. Wer mit (fremdsprachigen) Texten und Worten etwas erreichen will, sollte hinter die Kulissen schauen, denn die Zeit- und Kostenersparnis ist oft zum guten Teil nur scheinbar – und steht häufig erheblichen Risiken gegenüber, bis hin zu Image- oder Haftungsschäden. [mehr]
"Brandbrief" von FIT Europe an die EU-Abgeordneten:
Selbstständige Übersetzer über Bord?
Das Bekenntnis zur Vielfalt, die sich unter anderem in 24 Amts- sowie über 60 Regional- und Minderheitssprachen ausdrückt, gehört zu den Grundprinzipen der Europäischen Union, Mehrsprachigkeit ist in der Charta der EU-Grundrechte verankert. Seit Gründung der Gemeinschaft sind Übersetzer und Dolmetscher elementar daran beteiligt, diese Vision der Vielfalt auf- und auszubauen. In einem 7-seitigen "Brandbrief" an alle Abgeordneten des Europäischen Parlaments warnt jetzt das europäische Regionalzentrum des Weltdachverbands der Übersetzer und Dolmetscher FIT Europe vor Entwicklungen, die diese Grundpfeiler der Vielfalt-Strategie zum Bröckeln bringen könnten. Denn diese – in großem Maß freiberuflich arbeitenden – Dienstleister sehen sich zunehmend in einer prekären Lage. [mehr]
Internationaler Tag der Muttersprache:
Gedanken zu Muttersprache(n), Mehrsprachigkeit und Dolmetschen
Mehrsprachigkeit liegt als Stichwort beim Dolmetschen auf der Hand, aber wie sieht es beim Thema Muttersprache aus? Ausgehend von allgemeinen Gedanken zur Muttersprache schildern die BDÜ-Bundesreferentinnen Birsen Acar (Serinkoz) / Dolmetschen im Gesundheits- und im Gemeinwesen und Kathleen Riegert / Gebärdensprachdolmetschen sowie die Politische Geschäftsführerin des BDÜ Elvira Iannone anlässlich des Internationalen Tags der Muttersprache (21. Februar) deren Bedeutung für verschiedene Sprachen und Einsatzbereiche (Settings). [mehr]