Am 1. Juni 2015 hat die Diplom-Dolmetscherin Bea Luz im Interview mit Radio Bayern2 und in der  Abendschau des Bayerischen Fernsehens geschildert, welche Fähigkeiten Konferenzdolmetscher haben müssen und wie sie sich professionell auf die Arbeit bei Konferenzen wie dem G7-Gipfel vorbereiten. Konferenzdolmetscher müssen ein Studium absolvieren, eine sehr gute Allgemeinbildung - und starke Nerven haben. "Übersetzer müssen bereit sein, lebenslang zu lernen" so die Dolmetscherin für Italienisch aus München. Sie liest beispielsweise jeden Tag eine deutsche und eine italienische Zeitung.

Auf dem G7-Gipfel geht es um ganz unterschiedliche Themen: wie Außenpolitik, Klimawandel und Antibiotikaresistenzen. Daher müssen sich Dolmetscher auf Konferenzen unter Umständen ein bis zwei Wochen vorbereiten. Sie lesen sich in die Themen ein, erstellen Wortlisten und Glossare für die unterschiedlichen Fachgebiete, auf die sie bei Bedarf zurückgreifen können.

Bei so wichtigen Konferenzen wie dem G7-Gipfel, sind nicht nur zwei Dolmetscher, sondern drei oder vier Dolmetscher in einer Kabine, um sich gegenseitig zu unterstützen. Gefragt, wie Bea Luz reagiert, wenn ein Redner zu direkt ist, unhöflich wird, erwidert sie: "Wir müssen wortgetreu dolmetschen. Es ist nicht unsere Aufgabe, diplomatisch tätig zu sein."

Verschwiegenheit ist Teil der Berufsordnung des Konferenzdolmetscherverbands

Konferenzdolmetscher sind darüber hinaus zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet, was bei so wichtigen Konferenzen wie dem G7-Gipfel entscheidend ist für das Vertrauen in die Arbeit der Dolmetscher. Mitglieder des größten Berufsverbands der Konferenzdolmetscher in Deutschland verpflichten sich bei ihrem Beitritt, einen Berufs- und Ehrenkodex einzuhalten, in dem unter anderem diese Verschwiegenheit geregelt ist.

Quellen: Interview mit Bea Luz, Bayern 2, gesendet am 1. Juni 2015, Interview mit dem Bayerischen Fernsehen, gesendet am 2. Juni 2015