Positionspapiere des BDÜ
Stellungnahmen zu wichtigen aktuellen Fragen der Berufsausübung/Branche
BDÜ als alleiniger Autor
September 2024
In diesem Positionspapier nimmt der BDÜ die jüngeren technologischen Entwicklungen im Übersetzungsprozess wie KI-basierte automatisierte Übersetzungssysteme (Neuronale Maschinelle Übersetzung, NMÜ) und die auf Großen Sprachmodellen (LLMs) und Deep Learning basierende Erstellung von Übersetzungen bzw. fremd- oder mehrsprachiger Texte in den Fokus.
Unter Berücksichtigung verschiedenster Aspekte wie Datensicherheit, Urheberrecht, Manipulierbarkeit und Diskriminierungsrisiko, Haftungsfragen, Verfügbarkeit und Qualität des entsprechenden Sprachdatenmaterials zum Training der Systeme, Transparenz bzw. Nachvollziehbarkeit der Funktionsweise der Systeme und daraus resultierend die situations- und textsortengerechte Auswahl der Instrumente durch qualifizierte Übersetzungsexperten für eine zuverlässige, fehlerfreie Übersetzung formuliert der Verband seine Positionen zum derzeitigen Entwicklungsstand.
Download BDÜ-Positionspapier KI-Einsatz beim Übersetzen
Zum Einsatz von KI beim Dolmetschen siehe das Positionspapier des Verbands der Konferenzdolmetscher (VKD) im BDÜ:
Download VKD-Positionspapier KI-Einsatz beim Dolmetschen
BMJ-Referentenentwurf / Juli 2024
Das Bundesministerium der Justiz (BMJ) hat einen Referentenentwurf eines Gesetzes zur Entwicklung und Erprobung eines Online-Verfahrens in der Zivilgerichtsbarkeit (OVErpG) vorgelegt. Die Bundesländer sollen an pilotierenden Gerichten erproben können, wie „kleinere“ Zivilverfahren – Geldforderungen bis 5.000 € und sog. Massenverfahren (Fluggastrechte) – mithilfe der Digitalisierung effizienter und dabei nutzerfreundlich und barrierefrei gestalten werden können.
Der BDÜ begrüßt diese Ziele und fordert, zu deren Erreichung zur Sicherstellung einer ausreichenden Berücksichtigung der Belange aller Bürger in die Erprobungsprozesse einbezogen zu werden. Der Verband fordert außerdem erneut die Einrichtung eines „besonderen elektronischen Postfachs“ für Übersetzer und Dolmetscher und weist auf die Gesundheitsrisiken beim Ferndolmetschen hin.
Download Stellungnahme BDÜ zum Referentenentwurf (12.07.2024)
BMJ-Referentenentwurf / Juli 2024
Der BDÜ hat auf Einladung des Bundesministeriums der Justiz (BMJ) fristgerecht seine Stellungnahme zum Referentenentwurf zum Kostenrechtsänderungsgesetz 2025 (KostRÄG 2025) eingereicht, das unter anderem auch das Dolmetscher und Übersetzer betreffende Justizvergütungs- und Entschädigungsgesetz (JVEG) beinhaltet. Das Gesetz sieht die Erhöhung der Honorare für Rechtsanwälte, Notare, Gerichtsvollzieher, aber auch für Sachverständige und Sprachmittler vor. Entsprechend werden zeitgleich auch die Gerichtskosten angepasst. Alle Erhöhungen sollen prozentual erfolgen. In Kraft treten soll das Gesetz bereits 2025.
In seiner Stellungnahme konzentriert sich der BDÜ auf zwei Hauptaspekte im JVEG: die Höhe der Honorare, die bei der letzten Anpassung deutlich unterhalb der Ergebnisse der Marktanalyse zurückgeblieben sind, und die Streichung von § 14 JVEG (Rahmenvereinbarungen). Daneben werden exemplarisch als weitere Aspekte die Ausfallentschädigung bei Terminsaufhebungen und die Zeichenzählung bei Übersetzungen in Sprachen mit nichtlateinischer Alphabetsprache angeführt. Zudem weist der BDÜ in diesem Zusammenhang erneut auf seine Forderung zur Einbeziehung von Gebärdensprachdolmetschern in das Gerichtsdolmetschergesetz (GDolmG) hin.
Download Stellungnahme BDÜ zum Referentenentwurf (04.07.2024)
Juli 2024
Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat einen Referentenentwurf für eine Verordnung zur Vergabe steuerlicher Wirtschafts-Identifikationsnummern (W-IdNr.) vorgelegt, mit denen Unternehmen künftig in einem Register über Unternehmensbasisdaten eindeutig identifiziert werden können.
In seiner Stellungnahme begrüßt der BDÜ dieses Vorhaben als konkrete Maßnahme zum Bürokratieabbau und zeigt weitere sich aus der Umsetzung ergebende Möglichkeiten auf.
Download Stellungnahme BDÜ zum Referentenentwurf
Download Referentenentwurf des BMF
Regierungsentwurf / Mai 2024
Nach Einarbeitung der Stellungnahmen zum Referentenentwurf aus dem Bundesjustizministerium (BMJ) (s. u.) sowie Kabinettsbeschluss wurde der entsprechende Regierungsentwurf vorgelegt. Auch zu diesem hat der BDÜ fristgerecht eine Stellungnahme eingereicht, die erneut auf die u. g. Themenbereiche (ERV und Einsatz von Videokonferenztechnik) und die speziellen Anforderungen im Hinblick auf das Übersetzen und Dolmetschen in der Justiz Bezug nimmt.
Download Stellungnahme BDÜ zum Regierungsentwurf (14.05.2024)
Download Gesetzentwurf (BT-Drs. 20/10943, 08.04.2024)
BMJ-Referentenentwurf / November 2023
Pünktlich zur Abgabefrist am 28. November 2023 hat der BDÜ seine Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur weiteren Digitalisierung der Justiz beim Bundesministerium der Justiz (BMJ) eingereicht. Ziel des Gesetzes ist es, die in den vergangenen Jahren angestoßenen Reformen der Justiz – mit Blick auf die Anforderungen der Digitalisierung und auf die Erfordernisse der Praxis – weiterzuentwickeln. Die Bestrebungen, damit leistungsfähige Institutionen auf allen Ebenen aufzubauen, begrüßt der BDÜ und leistet in Bezug auf die von ihm vertretene Berufsgruppe gerne seinen Beitrag dazu.
Die im Referentenentwurf formulierten Vorschläge befassen sich mit zahlreichen, verschieden gelagerten Aspekten in einer Reihe unterschiedlicher Gesetze und Verordnungen. Der BDÜ bezieht ausschließlich zu den Aspekten Stellung, die direkt die Berufsausübung von Dolmetschern und Übersetzern betreffen. Dies sind zum einen die Rechtsanpassungen im Bereich des Elektronischen Rechtsverkehrs (ERV) und zum anderen die vorgeschlagene Änderung im Strafverfahrensrecht mit dem Einsatz von Videokonferenztechnik bei der Revisionshauptverhandlung in Ergänzung der Strafprozessordnung (StPO).
Download Stellungnahme BDÜ zum Referentenentwurf (28.11.2023)
Download Referentenentwurf des BMJ (05.09.2023)
Weitere Informationen des BMJ zum Gesetzesvorhaben
April 2024
Die Bundesregierung hat den Entwurf eines Gesetzes zur Neustrukturierung des Bundespolizeigesetzes (BT-DS 20/10406) vorgelegt, mit dem dieses umfassend überarbeitet werden soll. Dies bietet die Gelegenheit, endlich auch das Dolmetschen und Übersetzen im Anwendungsbereich der Bundespolizei (BPOL) grundsätzlich zu regeln. Bislang fehlt dazu eine umfassende Rechtsgrundlage und auch im Gesetzentwurf sind bisher noch keine entsprechenden Regelungen enthalten.
In seiner Stellungnahme dazu fordert der BDÜ daher die explizite Verankerung des Dolmetschens und Übersetzens für die Kommunikation der BPOL mit Menschen ohne ausreichende Deutschkenntnisse. Die Notwendigkeit dazu ergibt sich allein schon aus dem durch Art. 3 Abs. 3 Grundgesetz vorgegebenen Diskriminierungsverbot (hier: bezüglich Sprache). Dies wiederum erfordert den Einsatz qualifizierter Dolmetscher und Übersetzer, die den hohen mit ihrer Tätigkeit verknüpften Anforderungen entsprechend angemessen, d. h. nach § 8 JVEG, vergütet werden müssen.
Download Stellungnahme BDÜ zum Regierungsentwurf
April 2024
Der Referentenentwurf zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG; Bearbeitungsstand: 21.03.2024) sieht u. a. die Einrichtung sogenannter Gesundheitskioske vor, was der BDÜ ausdrücklich begrüßt. Dazu soll gemäß dem Entwurf dem Fünften Sozialgesetzbuch (SGB V) ein Paragraf hinzugefügt werden. Entsprechend heißt es im geplanten § 65 (2): „Das Angebot der Gesundheitskioske steht allen Personen unabhängig von ihrem Versichertenstatus zur Verfügung und ist bei Bedarf fremdsprachig zu erbringen.“ Allerdings ist in dem Entwurf nirgends ausgeführt, wie diese fremdsprachigen Leistungen konkret erbracht werden sollen.
Daher führt der Verband in seiner Stellungnahme erneut seine diesbezüglichen Hauptforderungen auf und verweist auf seine Positionen und das von ihm erarbeitete Modell für die praktische Umsetzung.
Download Stellungnahme BDÜ zum Referentenentwurf (05.04.2024)
Nachtrag: Nach der sogenannten Ressortabstimmung zwischen den Bundesministerien wurde vom Bundesministerium für Gesundheit ein überarbeiteter Referentenentwurf veröffentlicht, in dem u. a. die zunächst geplanten Gesundheitskioske gestrichen wurden:
Download Referentenentwurf des BMG (12.04.2024)
Daraufhin hat der BDÜ seine Stellungnahme ebenfalls überarbeitet und fristgerecht am 29.04.2024 eingereicht:
Download Aktualisierte Stellungnahme BDÜ zum Referentenentwurf (29.04.2024)
Dezember 2023
Bereits bei Ankündigung der Aussetzung des Bundeswehreinsatzes im Rahmen der UN-Stabilisierungsmission MINUSMA in Mali hatte der BDÜ sich im August 2022 gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisation Red T in einem Offenen Brief an die Bundesregierung gewandt, um eine Wiederholung der Fehler in Afghanistan zu vermeiden.
Anlässlich des nun erfolgten Truppenabzugs der Bundeswehr aus Gao bekräftigt der BDÜ diese Forderungen erneut eindringlich und ergänzt sie – u. a. aufgrund der Erkenntnisse aus dem Untersuchungsausschuss des Bundestags zu Afghanistan – um weitere zum Schutz von Ortskräften im Allgemeinen und auch in Zukunft. Dazu ist eine Vereinfachung des Ortskräfteverfahrens sowie eine zeitlich unbefristete und nicht ortsgebundene Rechtsgrundlage für eine rechtzeitige sichere Ausreise von Ortskräften und deren Familien oder im Notfall deren Evakuierung notwendig.
Oktober 2023
Zum 01.01.2023 ist das Gerichtsdolmetschergesetz (GDolmG) in Kraft getreten, das die Voraussetzungen für eine allgemeine Beeidigung für Dolmetscher in der Justiz harmonisieren soll: Seit diesem Jahr ist dies in allen Bundesländern die Staatliche oder eine staatliche anerkannte Prüfung im Dolmetschen.
Da eine solche Prüfung zudem auch für ein im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung angekündigtes Gesetz zum Dolmetschen im Gesundheitswesen als Qualifikationsnachweis dienen sollte, fordert der BDÜ in diesen zwei Papieren zum einen die Optimierung der Prüfungs- und Anerkennungsstrukturen und zum anderen die Überarbeitung der entsprechenden Prüfungsordnungen.
Download Forderungspapier zur Einrichtung von Prüfungs- und Anerkennungsstrukturen
Download Forderungspapier zur Überarbeitung der Prüfungsordnungen
Weiterführende Informationen:
August 2023
Pünktlich zur Abgabefrist am 25. August 2023 hat der BDÜ eine Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Fortentwicklung des Völkerstrafrechts beim Bundesministerium der Justiz (BMJ) eingereicht. Ziel des Gesetzes ist es, Strafbarkeitslücken zu schließen, Opferrechte zu stärken und die Breitenwirksamkeit des Völkerstrafrechts zu verbessern.
Der BDÜ befürwortet ausdrücklich die detailliert dargelegten Inhalte des Gesetzentwurfs sowie die geplante schnelle Einführung des Gesetzes. Ganz besonders begrüßt der Verband, dass die Bedeutung von Dolmetscher/-innen bzw. Übersetzer/-innen sowie deren Vergütung gemäß JVEG im Gesetzentwurf explizit benannt werden. Neben den Verhandlungen leisten qualifizierte Sprachmittler auch bei der Übersetzung aller erforderlichen Unterlagen sowie von Urteilen, bei der psychosozialen Prozessbegleitung sowie für die Berichterstattung durch Medienvertreter einen wesentlichen Beitrag zur Rechtssicherheit, zur effektiven Durchführung von Hauptverhandlungen, zur Stärkung der Opferrechte und zur Gewährleistung eines fairen Verfahrens gemäß Artikel 6 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK). In seiner Stellungnahme geht der BDÜ auf die Besonderheiten ein, die im Allgemeinen und im Einzelnen, d. h. in den im Gesetz genannten Bereichen, bei einer Beteiligung von Dolmetschern und Übersetzern berücksichtigt werden sollten.
Download Stellungnahme BDÜ zum Referentenentwurf
Juni 2023
Fristgerecht zum 2. Juni 2023 hat der BDÜ seine Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung des Justizstandortes Deutschland durch Einführung von Commercial Courts und der Gerichtssprache Englisch in der Zivilgerichtsbarkeit (Justizstandort-Stärkungsgesetz) beim Bundesministerium der Justiz (BMJ) eingereicht. Mit dem Gesetz soll den Bundesländern zum einen die Möglichkeit gegeben werden, bestimmte landgerichtliche Wirtschaftssachen auf Englisch zu verhandeln (Commercial Chambers). Zum anderen sollen Commercial Courts eingerichtet werden können, vor denen Parteien privatrechtlicher Wirtschaftsstreitigkeiten Verfahren ab einem Streitwert von 1 Million Euro – je nach Vereinbarung der Parteien – vollständig in deutscher oder englischer Sprache führen können.
In seiner Stellungnahme geht der BDÜ auf die Implikationen der Einführung von Englisch als Verfahrenssprache ein. Zudem fordert er bei der nach wie vor unerlässlichen Hinzuziehung qualifizierter Dolmetscher und Übersetzer, die einschlägigen Standards zu berücksichtigen und die Bedingungen wie z. B. eine angemessene Vergütung nach JVEG klar zu definieren.
Download Stellungnahme BDÜ zum Referentenentwurf
Mai 2023
Der BDÜ begrüßt das von der aktuellen Bundesregierung im Koalitionsvertrag Ende 2021 angekündigte gesetzliche Vorhaben zur Kostenübernahme des Dolmetschens im Gesundheitswesen. Dort heißt es: „Sprachmittlung auch mit Hilfe digitaler Anwendungen wird im Kontext notwendiger medizinischer Behandlung Bestandteil des SGB V.“ Um dies in einem umfassenden und durchdachten bundesweiten Gesetz umsetzen zu können, das zu einer gleichberechtigten und qualitätsvollen Gesundheitsversorgung aller Patienten unabhängig von ihren Deutschkenntnissen beiträgt, müssen die entsprechenden Rahmenbedingungen definiert werden.
Zur Ausgestaltung eines solchen Gesetzes stellt der BDÜ ein umfassendes Modell vor. Als Berufs- und Fachverband mit jahrelanger Expertise – nicht nur im Gesundheitswesen, sondern auch in bereits gesetzlich geregelten Bereichen wie dem Gebärdensprachdolmetschen und in der Justiz – erläutert er die notwendigen zu berücksichtigenden Grundlagen und beantwortet zahlreiche praktische Fragen, die sich dabei stellen.
Februar 2023
Fristgerecht zum 17. Februar 2023 hat der BDÜ seine Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur digitalen Dokumentation der strafgerichtlichen Hauptverhandlung (Hauptverhandlungsdokumentationsgesetz – DokHVG) beim Bundesministerium der Justiz (BMJ) eingereicht. Mit dem Gesetz soll die Grundlage für eine digitale Inhaltsdokumentation der erstinstanzlichen Hauptverhandlungen vor den Landgerichten und Oberlandesgerichten ab 2026 bzw. 2030 geschaffen werden. Wie in allen anderen Verfahrensarten in Deutschland und in den allermeisten Mitgliedsstaaten der EU in Strafverfahren bereits üblich, soll den Verfahrensbeteiligten damit ein verlässliches, objektives und einheitliches Hilfsmittel für die Aufbereitung des Geschehens in der Hauptverhandlung zur Verfügung gestellt werden.
In seiner Stellungnahme geht der BDÜ auf die Besonderheiten ein, die bei einer Beteiligung von Dolmetschern an den Verfahren sowohl im Gesetz als auch bei den Vorgaben zu dessen Umsetzung in den Bundesländern aus Verbandssicht berücksichtigt werden müssen.
Download Stellungnahme des BDÜ zum Referentenentwurf
Januar 2023
Fristgerecht zum 13. Januar 2023 hat der BDÜ zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Förderung des Einsatzes von Videokonferenztechnik in der Zivilgerichtsbarkeit und den Fachgerichtsbarkeiten Stellung genommen. Mit dem Gesetz sollen die diesbezüglichen prozessualen Regelungen flexibler und praxistauglicher gestaltet werden. Sobald Dolmetscher hinzugezogen werden, muss allerdings eine ganze Reihe von Voraussetzungen unbedingt erfüllt sein, um die Praktikabilität und erforderliche Qualität der Verdolmetschung und damit sowohl rechtssichere Verfahren als auch die Hörgesundheit der Dolmetscher zu gewährleisten.
Gestützt auf seine berufsständische Praxiserfahrung sowie einschlägige Forschungsergebnisse und Normen geht der BDÜ in seiner Stellungnahme an das Bundesministerium der Justiz (BMJ) sehr ausführlich auf diese Bedingungen ein und macht auf Aspekte wie den notwendigen Einsatz hochwertiger Videokonferenztechnik und stabiler Internetverbindungen mit ausreichender Bandbreite für eine reibungslose Ton- und Bildübertragung, die (Nicht-)Anwendbarkeit verschiedener Dolmetschmodi in unterschiedlichen Konstellationen, die Sicherstellung von Vertraulichkeit und Datenschutz und vieles mehr aufmerksam.
Download Stellungnahme des BDÜ zum Referentenentwurf
Januar 2023
Die Technologisierung und erst recht der Digitalisierungsschub der letzten Jahre führten dazu, dass Dolmetscher in manchen Situationen aus einem gemeinsamen Raum mit den Kommunikationsteilnehmern herausgelöst wurden und mittlerweile immer öfter über Onlinekonferenzsysteme zugeschaltet werden. Das Ferndolmetschen (Remote Simultaneous Interpreting, RSI) erfordert eine Neubetrachtung und vor allem Verbesserung der zurzeit suboptimalen Arbeitsbedingungen von Dolmetschern. Nicht zuletzt, um deren Gesundheit und Arbeitsfähigkeit zu erhalten.
Gestützt auf bestehende Normen insbesondere zur Technik sowie auf Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Ferndolmetschens fordern BDÜ und VKD in diesem Positionspapier die Einhaltung klar definierter Umgebungs- und Arbeitsbedingungen beim Ferndolmetschen.
Oktober 2022
Das Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetz (JVEG), das in Deutschland die einzige Rechtsgrundlage zur Vergütung von Dolmetsch- und Übersetzungsleistungen bildet, findet über das Gerichtswesen hinaus auch in Verwaltungsverfahren Anwendung. Es strahlt somit weit in behördliche Bereiche aus und sogar in Settings wie Kita, Schule oder das Gesundheitswesen. Die Möglichkeit des Staates, über § 14 JVEG Rahmenvereinbarungen mit deutlich niedrigeren als den JVEG-Sätzen abzuschließen, führt dazu, dass für Dolmetschleistungen im Gesundheits- und im Gemeinwesen Honorare bezahlt werden, die keine Erwirtschaftung eines auskömmlichen Lebensunterhalts ermöglichen – von einer angemessenen Altersvorsorge ganz zu schweigen.
Der BDÜ erklärt in diesem Positionspapier die Hintergründe und Zusammenhänge dieses de facto staatlich verursachten „Honorardumpings“, zeigt dessen Folgen für die Beteiligten und die Gesellschaft auf und fordert entsprechend klare, transparente und vor allem der anspruchsvollen Tätigkeit angemessene Honorarregelungen.
Ergänzend dazu:
Handreichung mit Beispielkalkulationen zu Dolmetschhonoraren im Gemeinwesen
Juli 2022
Der BDÜ sieht die im Rahmen der Umsetzung des am 1. Januar 2023 in Kraft tretenden Gerichtsdolmetschergesetzes (GDolmG) in Landesrecht geplanten Sonderregelungen für Gebärdensprachdolmetscher (GSD) kritisch.
Eine künstliche Unterscheidung zwischen der als vollwertige Sprache anerkannten Deutschen Gebärdensprache und Lautsprachen ist im Hinblick auf das Dolmetschen vollkommen unbegründet. Die Ausnahme der GSD aus dem GDolmG widerspricht dem übergeordneten Ziel der Qualitätssicherung durch die vom Gesetz bundeseinheitlich geregelten Beeidigungsvoraussetzungen.
Juli 2022
BDÜ und VKD unterstützen den aktuellen Arbeitskampf der für das Europäische Parlament (EP) tätigen Dolmetscherinnen und Dolmetscher und deren Forderungen nach Verbesserung der ihr Gehör und damit ihre Arbeitsfähigkeit gefährdenden Arbeitsbedingungen, insbesondere beim Ferndolmetschen. Dazu gehört die Einhaltung der einschlägigen Normen für Tonqualität und Gehörschutz.
Gehör- und Gesundheitsschutz sind essenziell für den Berufsstand: Sie müssen daher nicht nur bei Einsätzen für das EP als einem der weltgrößten Arbeit- und Auftraggeber von Dolmetschdienstleistungen an erster Stelle stehen, sondern sind auch bestimmend für die Rahmenbedingungen in der gesamten Branche.
April 2022
Viele professionelle wie auch ehrenamtliche Freiwillige unterstützen die seit Ende Februar vor dem Krieg in der Ukraine geflüchteten Menschen in den unterschiedlichsten Situationen, wobei die Verständigung von zentraler Bedeutung ist.
Folglich ist der Bedarf an Dolmetsch- und Übersetzungsleistungen für Ukrainisch und Russisch stark gestiegen. Als Vertreter des Berufsstands macht der BDÜ in diesem Papier deutlich, dass viele über die reine Alltagskommunikation hinausgehende Situationen den Einsatz qualifizierter Dolmetscher und Übersetzer erfordern; so z. B. im medizinischen oder rechtlichen Kontext – nicht zuletzt zum Schutz der Geflüchteten wie auch der Helfer selbst. Der BDÜ sieht die staatlichen bzw. kommunalen Koordinationsstellen sowie Hilfsorganisationen in der Verantwortung.
Februar 2022
Das Gerichtsdolmetschergesetz (GDolmG), 2019 verabschiedet und im Juni 2021 konkretisiert, soll am 1. Januar 2023 in Kraft treten und regelt die Voraussetzungen für die allgemeine Beeidigung als Gerichtsdolmetscher bundeseinheitlich neu. Umgesetzt werden müssen die Regelungen in den jeweiligen Gesetzen der Bundesländer.
Der BDÜ begrüßt mit Blick auf die DIN ISO 20228 ausdrücklich die Schaffung einheitlicher Kriterien für den Nachweis der fachlichen und persönlichen Eignung. Der Befristung der Beeidigung ebenso wie dem Ansatz, keinen generellen Bestandsschutz vorzusehen, steht der BDÜ positiv gegenüber. Allerdings sieht der Verband noch Nachbesserungsbedarf und stellt daher in diesem Positionspapier 6 konkrete Forderungen auf, um bei der Umsetzung unzumutbare Härten in Einzelfällen sowie eine Verwässerung der ursprünglichen Ziele zu vermeiden.
Januar 2022
Neben einem einschlägigen Hochschulstudium gilt in Deutschland alternativ auch eine Staatliche Prüfung im Übersetzen, Dolmetschen bzw. Gebärdensprachdolmetschen als qualifizierender Abschluss. Sie bildet eine Grundlage für die sogenannte allgemeine Beeidigung bzw. Ermächtigung und damit die Tätigkeit für die Justiz und andere Behörden. Vor dem Hintergrund des Ende 2019 verabschiedeten und zum 1. Januar 2023 in Kraft tretenden Gerichtsdolmetschergesetzes (GDolmG), das bundesweit einheitliche Voraussetzungen für die Beeidigung von Dolmetschern festlegt, ist folglich auch eine Angleichung und Aktualisierung der von den Bundesländern geregelten Staatlichen Prüfungen angezeigt.
Ausgehend von der derzeit sehr uneinheitlichen Situation bzgl. der Prüfungsangebote und -inhalte in den Bundesländern stellt der BDÜ mit diesem Positionspapier seine diesbezüglichen Forderungen auf.
Dezember 2021
Pünktlich zur Unterzeichnung des Koalitionsvertrags am 07.12.2021 durch die künftigen Regierungsparteien präzisiert der BDÜ seine Forderungen im Hinblick auf die in der Vereinbarung angekündigte Aufnahme der Sprachmittlung im Gesundheitswesen ins SGB V.
In diesem Papier positioniert sich der Verband klar zu den einzelnen Aspekten der in der Vereinbarung gemachten Aussage „Sprachmittlung auch mit Hilfe digitaler Anwendungen wird im Kontext notwendiger medizinischer Behandlung Bestandteil des SGB V.“ (s. Koalitionsvertrag, S. 65) und fordert u. a., zur Ausarbeitung der entsprechenden Gesetzgebung mit bundeseinheitlichen Regelungen die Berufs- und Fachverbände sowie Experten aus der Translationswissenschaft hinzuzuziehen.
November 2021
Mit dem Begriff Ehrenamt wird allgemein eine mildtätige und gemeinnützige Tätigkeit assoziiert. Wird der Begriff mit einer professionellen, zur Wahrung von Rechten und Ansprüchen erbrachten Dienstleistung wie dem Dolmetschen gekoppelt, die dann entsprechend gering vergütet wird, entwertet das einen ganzen Berufsstand. Im Fokus stehen damit nicht die benötigte Qualifikation und Professionalität, sondern die in der Freizeit erbrachte gute Tat. Dass dem Staat jedoch gerade in diesen Aufgabenbereichen eine besondere Verantwortung obliegt, legt der BDÜ in diesem Positionspapier dar, das zudem die diesbezüglichen Forderungen des Verbands zur Verbesserung der Situation enthält.
Februar 2021
Die Praxis des Kinderdolmetschens steht der UN-Kinderrechtskonvention entgegen, zu deren Einhaltung sich Deutschland als Vertragsstaat verpflichtet hat.
Der BDÜ fordert in diesem Positionspapier ein Ende des sowohl rechtlich als auch ethisch bedenklichen Einsatzes von Kinderdolmetschern und den Aufbau entsprechender Strukturen, die die Bestellung und Finanzierung qualifizierter Dolmetscher garantieren.
November 2021
Englische Fassung veröffentlicht anlässlich des Internationalen Tages der Kinderrechte der Vereinten Nationen am 20. November
English version published on the occasion of the UN World's Children Day on 20 November
Zur Bundestagswahl 2021: Zentrale politische Fragestellungen für den BDÜ und seine Mitglieder / 2021
Juni 2021
Im Vorfeld der Bundestagswahl im September fordert der BDÜ als größter Berufsverband für qualifizierte Dolmetscher und Übersetzer in Deutschland eine stärkere Berücksichtigung der Belange des Berufsstands und mehr Rechtssicherheit. In seinem Forderungspapier thematisiert er die aus Verbandssicht notwendigen Handlungsfelder zur Schaffung verlässlicher politischer Rahmenbedingungen für die Berufsausübung: Altersvorsorge(pflicht), Statusfeststellung bzw. Scheinselbstständigkeit sowie klare Regelungen hinsichtlich Qualitätssicherung und angemessener Honorierung professioneller Dolmetsch- und Übersetzungsleistungen insbesondere im staatlichen Verantwortungsbereich liegender Einsatzfelder wie im Gesundheits- oder dem Justizwesen.
Januar 2021, aktualisierte Fassung der Version vom 18.12.2020
Mit diesem Positionspapier fordert der BDÜ, dass Dolmetscher, wenn sie Tätigkeiten in einer systemrelevanten Funktion ausüben, einer der gemäß der Coronavirus-Impfverordnung (CoronaImpfV) vom 18.12.2020 priorisierten Gruppen zugeordnet werden und sich somit frühestmöglich gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 impfen lassen können.
BDÜ-Unterstützungsschreiben zur Bescheinigung für eine priorisierte Schutzimpfung von Dolmetschern in relevanten Tätigkeitsfeldern:
Für Gruppe 2 (hohe Priorität):
Tätigkeit im Gesundheitswesen mit direktem Patientenkontakt oder in Obdachlosen- oder Asylbewerberunterkünften
Für Gruppe 3 (erhöhte Priorität):
Tätigkeit für u. a. Justiz, Polizei und Behörden
Hinweis: Auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums ist die jeweils gültige Fassung der CoronaImpfV zu finden. Die BDÜ-Unterstützungsschreiben basieren auf der Fassung vom 08.02.2021 und wurden laut Rückmeldung einiger Kolleginnen und Kollegen aus einzelnen Landesverbänden als Nachweis für eine Einstufung in die Priorisierungsgruppe 3 (beispielsweise als Dolmetscher bei Gericht, Polizei etc.) anerkannt; im Saarland konnte der dortige Landesverband sogar die zentrale Vergabestelle damit überzeugen.
Da die Regelungen in den einzelnen Bundesländern jedoch selbst von Auftraggeber zu Auftraggeber unterschiedlich ausgelegt werden, empfiehlt sich zum einen, beharrlich zu bleiben und ggf. in Telefonaten die Situation – insbesondere die freiberufliche Tätigkeit – noch einmal zu verdeutlichen. Zum anderen ist es hilfreich, alle vom BDÜ bereitgestellten Materialien (Anschreiben, Positionspapier) als Nachweise vorzulegen oder zum Impftermin mitzubringen.
Dezember 2020
Mit Hochdruck und vereinten Kräften wird derzeit daran gearbeitet, dass im Laufe der nächsten Wochen und Monate – u. a. in eigens dafür errichteten Impfzentren – möglichst viele Menschen gegen das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft werden können. Dabei von vornherein sprachliche Verständigungshürden zu vermeiden, ist eine der vorrangigen Aufgaben in einer multikulturellen Gesellschaft wie der Deutschlands.
Daher fordert der BDÜ in diesem Positionspapier alle Verantwortlichen und Organisatoren der anstehenden Impfinitiative auf, mehrsprachige Information und Aufklärung von Anfang an in die Impfkampagne einzubinden.
8. Oktober 2020
Mit einer Ausschreibung hat das nordrhein-westfälische Justizministerium ein Pilotprojekt angestoßen, das darauf ausgelegt ist, in zahlreichen Anwendungsfällen sogenannte Sprach- und Kulturmittler zur Beratung bei Gerichten und Behörden einzusetzen. Dies sieht der BDÜ mit großer Sorge und völligem Unverständnis, da hierdurch eine intransparente Vermischung von Sprachmittlung (Dolmetschen) und Rechtsberatung in einer Person stattfindet.
In dem gemeinsam vom Landesverband Nordrhein-Westfalen mit dem BDÜ-Bundesvorstand erarbeiteten Positionspapier wird ausführlich begründet, weshalb dies eine große Gefahr für alle Beteiligten darstellt. Abgesehen davon, dass damit geltende Gesetzgebung des Landes, des Bundes und der EU für faire Verfahren unterlaufen würde, sind auch weitere Punkte der Ausschreibung hinsichtlich Qualitätskriterien wie z. B. die erforderliche Sprachkompetenz äußerst kritisch zu sehen.
2. Oktober 2020
Vor dem Hintergrund der Corona-Krise sowie für den Berufsstand wenig förderlicher politischer Entwicklungen macht der Verband auf drei für den Bestand der Branche entscheidende Themen – Corona-Hilfen, Altersvorsorge und den Faktor Mensch bei der Maschinellen Übersetzung – aufmerksam und zeigt Lösungswege auf, welche die Politik aus Sicht des Verbandes einschlagen muss, damit sowohl für das gesellschaftliche Zusammenleben, so beispielsweise im Gesundheits- oder im Justizwesen, als auch einer sich erholenden Wirtschaft und hier insbesondere kleinen und mittelständischen Betrieben nach der Krise gerade auch für ein wiedererstarkendes Auslandsgeschäft die notwendigen sprachlich qualifizierten Fachkräfte zur Verfügung stehen.
11. Mai 2020
Nachdem sich zunehmend abzeichnet, dass die Soforthilfen speziell für Solo-Selbstständige zu einem großen Teil ins Leere laufen, fordert der BDÜ in einem weiteren Papier konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. Damit macht der Verband erneut darauf aufmerksam, dass Berufsgruppen wie die der selbstständigen Übersetzer und Dolmetscher bei den Corona-Hilfsmaßnahmen nicht schlechter gestellt werden dürfen als Unternehmen bzw. deren angestellte Mitarbeiter. Ein Wegbrechen einer auch für die konjunkturelle Erholung nach der Krise so wichtigen Säule der stark mittelständisch geprägten deutschen Wirtschaft hätte weitreichende negative Folgen.
31. März 2020
Der BDÜ begrüßt ausdrücklich die Bereitschaft der Politik auf Bundes- und Länderebene, auch Solo-Selbstständige und freiberuflich Tätige mit unbürokratischen Soforthilfemaßnahmen zu unterstützen. Bei den potenziellen, auf diese Hilfen angewiesenen Antragstellern sorgen einige – der zügigen Umsetzung im föderalen Kontext geschuldete – Unklarheiten allerdings für große Unsicherheit. Daher fordert der BDÜ Politik und Verwaltung auf, mit einheitlichen, klar formulierten Antragsbedingungen nachzubessern.
9. März 2020
Der BDÜ appelliert an die Politik, die geplanten Unterstützungsmaßnahmen zur Abfederung der durch die Ausbreitung des Coronavirus ausgelösten negativen wirtschaftlichen Folgen nicht nur auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu beschränken, sondern auch selbstständige bzw. freie Berufe wie Dolmetscher und Übersetzer zu berücksichtigen.
März 2020
In Reaktion auf die Diskussionen, die der Referentenentwurf des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) zur Novellierung des Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetzes (JVEG) in der Gehörlosengemeinschaft im Hinblick auf das Gebärdensprachdolmetschen ausgelöst hat, beschreibt der BDÜ in diesem Positionspapier, weshalb das Gebärdensprachdolmetschen in der deutschen Gesetzgebung als Vorbild zu betrachten ist.
Oktober 2019
Der BDÜ hat am 7. Oktober 2019 zum Referentenentwurf eines bundesweiten Gerichtsdolmetschergesetzes (im Rahmen der Modernisierung des Strafverfahrens) Stellung genommen, das eine vom Verband seit Langem geforderte Harmonisierung im Beeidigungsverfahren vorsieht. Die Stellungnahme geht neben allgemeinen Empfehlungen zum Geltungsbereich, zur vorrangigen bzw. persönlichen Hinzuziehung und zur Übergangsfrist sehr ausführlich auf eine Vielzahl von Punkten im sogenannten Paragraphenteil, u. a. auch die Problematik der audiovisuellen Aufzeichnung von Verfahren, ein.
Download Stellungnahme BDÜ zum Referentenentwurf
Download Referentenentwurf eines neuen Gesetzes zur Modernisierung des Strafverfahrens
Download Informationen zum „Überprüfungsverfahren“ für seltene Sprachen
der Hessischen Lehrkräfteakademie, Darmstadt (Anlage zur BDÜ-Stellungnahme, s. Seite 6)
HINWEIS (2023): Die hier verlinkte Info-Seite zum „Überprüfungsverfahren“ für seltene Sprachen, wie sie der BDÜ-Stellungnahme vom Oktober 2019 als Anlage beigefügt war, existiert nicht mehr. Aktuelle Informationen dazu sind nun hier zu finden:
Informationen zum „Überprüfungsverfahren“ in seltenen Sprachen und Dialekten
der Hessischen Lehrkräfteakademie, Darmstadt
Oktober 2019
Remote/Distance Interpreting bzw. Ferndolmetschen, bisher vornehmlich Thema für das Dolmetschen im Gemeinwesen und im Gesundheitswesen (s. auch BDÜ-Positionspapier zum Telefon- und Videodolmetschen weiter unten), wird inzwischen auch im Bereich Konferenzdolmetschen vermehrt thematisiert. Es bezeichnet das Hinzuziehen von (Konferenz-)Dolmetschern per Telefonleitung bzw. Videoübertragung mithilfe der entsprechenden technischen Ausstattung.
In diesem Positionspapier geht der Verband der Konferenzdolmetscher (VKD) im BDÜ auf die wichtigsten Aspekte von Remote Interpreting (RI) ein und spricht Empfehlungen für Kunden, Anbieter und Konferenzdolmetscher aus. Damit soll sichergestellt werden, dass eine Entscheidung für den Einsatz von RI fundiert getroffen wird und der Einsatz für alle Beteiligten erfolgreich verläuft.
Juni 2019
Beim Dolmetschen im Gesundheitswesen herrscht seit Jahrzehnten eine höchst unbefriedigende, für alle Seiten belastende und nicht selten medizinisch und rechtlich riskante Situation, die aus der fehlenden gesetzlichen Regelung zur Finanzierung und Qualitätssicherung der Leistungen resultiert. Daher fordert der BDÜ in seinem Positionspapier die Politik auf, die Finanzierung bundesweit einheitlich zu regeln und Mindestkriterien für die Ausübung dieser äußerst verantwortungsvollen Tätigkeit zu formulieren.
März 2019
Aus Sicht des BDÜ besteht im Zuge der anstehenden Novellierung der Vergütungsregelungen des Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetzes (JVEG) nicht nur eine Notwendigkeit, die Stunden- und Honorarsätze der Dolmetscher und Übersetzer den veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen anzupassen. Vor allem auch die Regelung des § 14 JVEG bedarf dringend einer Überarbeitung. Die eindeutig qualitätsmindernden Konsequenzen der derzeitigen Anwendungspraxis des § 14 und die daraus folgende Forderung des BDÜ sind in diesem Positionspapier zusammengefasst.
November 2018
Aufgrund des infolge Zuwanderung und Flucht gestiegenen, aber häufig nur schwer orts- und zeitnah zu deckenden Bedarfs an einer Verdolmetschung von Behörden-, Beratungs- oder Arztgesprächen in deutschlandweit wenig verbreitete Sprachen wird zunehmend auf das sogenannte Remote Interpreting zurückgegriffen. In seinem Positionspapier zu dem Thema beschreibt der BDÜ, für welche Situationen und unter welchen Bedingungen beim bilateralen Konsekutivdolmetschen eine solche dank der technischen Entwicklung möglich gewordene Lösung – unter Beachtung der Gefahren und bestimmter Voraussetzungen – geeignet sein kann.
November 2018
Obwohl es seit mehreren Jahren eine bundesweite Datenbank (www.justiz-dolmetscher.de) gibt, bestehen in den einzelnen Bundesländern immer noch deutliche Unterschiede bei den Voraussetzungen für Dolmetsch- und Übersetzungstätigkeiten für gerichtliche und behördliche Zwecke.
Der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) plädiert daher für die Einführung von bundesweiten Mindeststandards (u.a. einschlägige Dolmetscher- bzw. Übersetzerprüfung, Nachweis von Kenntnissen der deutschen Rechtssprache), um eine einheitlich hohe Qualität für alle Justizbehörden zu gewährleisten.
Februar 2018
Der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) hat die aktuelle Entwurfsfassung des Koalitionsvertrags (Stand 07.02.2018, 11:45 Uhr) im Hinblick auf für unsere Berufe relevante Aspekte analysiert und mit den Positionen des Verbandes abgeglichen. In dieser Stellungsnahme bewerten wir einzelne darin enthaltene Aussagen.
September 2017
Aus Sicht des BDÜ führt das kürzlich vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) an die für das Amt tätigen Dolmetscher versandte Schreiben zur Mitwirkungsverpflichtung im aktuellen (auffordernden) Wortlaut zu einer unzulässigen Rollenkollision zwischen Dolmetscherrolle und Gutachtertätigkeit. Da es sich bei den Laiensprachmittlern des BAMF weder um professionelle Dolmetscher noch Sprachsachverständige handelt, können sie die in der Mitwirkungsverpflichtung geforderte Aufgabe nicht erfüllen. Deshalb kann der BDÜ dieser nicht zustimmen.
Juni 2017
Weil die Mitglieder des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) überwiegend selbstständig tätig sind (aktuell 86 Prozent), ist das Thema für den BDÜ von großer Relevanz. Der BDÜ verfolgt daher die Diskussionen zu diesem Thema sehr aufmerksam und vertritt die Interessen seiner Mitglieder in entsprechenden bundesweiten Gremien.
Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Situation akzeptiert der BDÜ grundsätzlich die Notwendigkeit von Regelungen für eine Altersvorsorgepflicht auf einem Niveau knapp oberhalb der Grundsicherung. Dabei ist es von großer Bedeutung, die maximale Wahlfreiheit in der Art und Form der Altersvorsorge zu garantieren und die Diversität der gewählten Produkte zu bewahren. Eine Rentenversicherungspflicht mit dem Ziel, langfristig alle Selbstständigen in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen, lehnt der BDÜ nachdrücklich ab.
Mai 2016
Der BDÜ begrüßt ausdrücklich die Initiative für eine gesetzliche Regelung zur Integration von Flüchtlingen in die Gesellschaft
Die Position des BDÜ wird durch folgende grundsätzliche Thesen beschrieben:
- In dem von der Bundesregierung am 25.05.2016 verabschiedeten Entwurf eines Integrationsgesetzes fehlt die noch im Referentenentwurf des BMAS und des BMI vom 29.04.2016 enthaltene klare Regelung zur Kostentragung für Dolmetscher- und Übersetzungsdienste im Sozialverwaltungsverfahren und bei der Ausführung von Sozialleistungen unmittelbar im jeweiligen Leistungssystem. Damit wäre ein Beitrag zur Rechts- und Verwaltungsvereinfachung geleistet worden, da der Anspruch auf Erstattung von Kosten für Dolmetscher- und Übersetzungsdienste gegenüber mittellosen Asylsuchenden und Flüchtlingen regelmäßig nicht realisierbar ist.
Die entsprechenden Regelungen sollten daher in das Gesetz mit aufgenommen werden. - An die heranzuziehenden Dolmetscher und Übersetzer sollten Mindestanforderungen formuliert werden.
- Ein möglicher Ansatz wären Qualifikationsnachweise, wie sie z. B. in der ISO-Norm für das Dolmetschen im Gesundheits- und Gemeinwesen (ISO 13611:2014-12) vereinbart wurden.
- Für die Heranziehung im Sozialverwaltungsverfahren sowie bei rechtlichen Auseinandersetzungen oder in Verfahren, die in die Grundrechte der Berechtigten eingreifen, sollten allgemein beeidigte, öffentlich bestellte oder ermächtigte Dolmetscher und Übersetzer beauftragt werden.
- Für das Dolmetschen und Übersetzen im Gesundheitswesen ist eine ausreichend gedeckte Vermögensschadenshaftpflichtversicherung für die Auftragnehmer wichtig.
Download Stellungnahme BDÜ zum Integrationsgesetzentwurf (aktualisiert am 28.06.2016)
Download Stellungnahme BDÜ zum Integrationsgesetzentwurf
Download verabschiedeter Regierungsentwurf zum Integrationsgesetz vom 25.05.2016
Download Referentenentwurf BMAS/BMI zum Integrationsgesetz vom 29.04.2016
Mai 2015
In Anbetracht der hohen Flüchtlingszahlen werden deutschlandweit immer mehr Dolmetscher z.B. für die Betreuung Asylsuchender benötigt. Dolmetscherpools bei Städten und Gemeinden können hier Abhilfe schaffen. Der BDÜ begrüßt grundsätzlich die Bildung solcher Dolmetscherpools, sieht jedoch in der praktischen Umsetzung einige Probleme, auf die in diesem Positionspapier hingewiesen wird.
März 2015
Im Rahmen seines Engagements für die Professionalisierung des Dolmetschens in diesen Bereichen setzt sich der BDÜ für die Sicherung der Qualität beim Fachdolmetschen ein. Der BDÜ setzt in diesem Zusammenhang u.a. auf:
- Sensibilisierung der Auftraggeber für die Beauftragung qualifizierter Dolmetscher
- Schaffung eines Bewusstseins für die komplexen Anforderungen in den Bereichen Fachsprache, Dolmetschtechniken, Neutralität, Verschwiegenheit, interkulturelles Verständnis und Vermittlung und für die große Verantwortung, die Dolmetscher bei ihren Einsätzen übernehmen
- Angemessene Vergütung der Dolmetschleistungen
- Sensibilisierung der Dolmetscher für die Wichtigkeit ihrer Aufgabe
- Aufklärung bezüglich möglicher Haftungsrisiken bei der Beauftragung von nicht qualifizierten Dolmetschern
April 2014
Damit der Bedarf an qualifizierten Übersetzern und Dolmetschern auch in Zukunft gedeckt werden kann, müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Wirtschaft und Politik geben derzeit jedoch zu wenige Anreize für Investitionen in die Förderung von Mehrsprachigkeit und die Ausbildung von Übersetzern und Dolmetschern. Diese werden zur Gewährleistung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft jedoch dringend gebraucht.
Der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. bringt folgende Vorschläge in die Diskussion um den Fachkräftemangel in Deutschland ein:
- Förderung von auf seltene Sprachen spezialisierten Studiengängen für Übersetzer und Dolmetscher, um auch für diese Sprachen ausreichend Fachkräfte bereitzustellen.
- Förderung von Deutsch als Fremdsprache bei Übersetzungs- und Dolmetschstudiengängen, um auch das Potenzial von Zuwandern nutzen zu können.
- Förderung von dualen Studiengängen, um die fachliche Seite der Ausbildung nachhaltig zu stärken.
September 2014
Der BDÜ zum 70. Deutschen Juristentag in Hannover:
Juristische Sachverhalte korrekt übersetzen
Wer in einer Gerichtsverhandlung dolmetscht oder Unterlagen für Gerichte übersetzt, muss die juristischen Fachbegriffe sowohl im Deutschen als auch in der Fremdsprache genau kennen.
Auf einem Stand beim 70. Deutschen Juristentag im HCC Hannover Congress Centrum vom 16.-19. September 2014 informierten gerichtserfahrene Kolleginnen und Kollegen des BDÜ über die Möglichkeiten, passende juristische Übersetzer oder Gerichtsdolmetscher zu finden.
Mai 2011
Anmerkungen des Bundesverbands der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) zu:
Vorschlag für eine VERORDNUNG DES RATES über die Umsetzung der verstärkten Zusammenarbeit bei der Schaffung eines einheitlichen Patentschutzes im Hinblick auf die anzuwendenden Übersetzungsregelungen (KOM (2011) 216)
März 2010
Stellungnahme des BDÜ zu den Entwürfen für eine Richtlinie über die:
Rechte auf Dolmetschleistungen und Übersetzungen in Strafverfahren
(Ratsdokument PE-CONS 1/10 sowie Kommissionsdokument 2010/005
BDÜ als Unterzeichner in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen
Oktober 2024
Gemeinsames Positionspapier der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände (BAGSV)
„Rechtssicherheit für Selbstständige – für eine wirksame Reform des Statusfeststellungsverfahrens“
August 2024
Gemeinsames Positionspapier der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände (BAGSV)
„Bildung umfassend fördern statt verteuern und bürokratisieren“
Mai 2024
Gemeinsame Erklärung des Mittelstands zur Europawahl 2024:
Demokratische Debatten stärken, Europäische Idee verteidigen
September 2023
Gemeinsamer Aufruf der Allianz für Lobbytransparenz zu einer Verzahnung von Lobbyregister, exekutiver Fußspur und Onlinekonsultationsverfahren
September 2023
Gemeinsame Stellungnahme mehrerer Verbände der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände (BAGSV) zur öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend des Deutschen Bundestages zum Thema „Schwanger- und Mutterschaft für Gründerinnen und Selbstständige erleichtern“
August 2022
Aus Anlass der durch die Bundesregierung am 12. August bekannt gegebenen Aussetzung des Bundeswehreinsatzes in Mali im Rahmen der UN-Stabilisierungsmission MINUSMA haben sich die Weltgemeinschaft der Übersetzer und Dolmetscher sowie humanitäre Organisationen unter der Federführung der Nichtregierungsorganisation Red T, die sich weltweit für den Schutz von Übersetzern und Dolmetschern in Krisengebieten einsetzt, mit einem auch vom BDÜ unterzeichneten Offenen Brief an das Bundesverteidigungsministerium, das Auswärtige Amt sowie das Bundesinnenministerium gewandt, um erneut auf die Bedrohungslage für Ortskräfte hinzuweisen und um ein ähnliches Chaos wie in Afghanistan vor gut einem Jahr zu vermeiden. Zusätzlich bekräftigt der BDÜ mit einem eigenen Anschreiben an die Ministerien den Appell.
Download Offener Brief von Red T an die deutsche Bundesregierung (EN)
Mai 2021
Aus Anlass des Truppenabzugs aus Afghanistan hat sich die Weltgemeinschaft der Übersetzer und Dolmetscher unter der Federführung der Nichtregierungsorganisation Red T, die sich weltweit für den Schutz von Übersetzern und Dolmetschern in Krisengebieten einsetzt, mit einem auch vom BDÜ unterzeichneten Offenen Brief an NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg gewandt, um erneut auf die Bedrohungslage für die Kollegen vor Ort hinzuweisen. Zusätzlich hat der BDÜ mit eigenen Schreiben an die Bundeskanzlerin sowie das Verteidigungsministerium und das Innenministerium auf den internationalen Appell aufmerksam gemacht.
Download Offener Brief von Red T an NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg (EN)
Januar 2021
Mehr als 30 Verbände, darunter der BDÜ, haben den Offenen Brief des Partnerverbands VGSD (Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland e.V.) zur Gleichstellung von Selbstständigen mit Angestellten in Bezug auf zusätzliche Kinderkrankentage im Rahmen der Coronahilfen mitgezeichnet.
Oktober 2018
Gemeinsames Positionspapier der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände (BAGSV)
zur geplanten Altersvorsorgepflicht für Selbstständige (AV-Pflicht)
September 2018
Gemeinsame Stellungnahme mehrerer Selbstständigenverbände
zum Entwurf eines Gesetzes zur Beitragsentlastung der Versicherten in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Versichertenentlastungsgesetz/GKV-VEG)
September 2018
Gemeinsame Stellungnahme mehrerer Selbstständigenverbände
zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung des fairen Wettbewerbs
Mai 2018
Gemeinsames Positionspapier der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände (BAGSV)
zum Referentenentwurf des Gesetzes zur Beitragsentlastung der Versicherten in der Gesetzlichen Krankenversicherung
April 2014
Gemeinsame Initiative Mittelstandsallianz des BVMW:
Innovativ und flexibel.
Anforderungen an einen flexiblen und modernen Arbeitsmarkt.
April 2014
Gemeinsame Initiative Mittelstandsallianz des BVMW:
Innovativ und flexibel.
Innovationsstandort Deutschland stärken.
April 2010
Gemeinsame Stellungnahme von ADÜ Nord, ATICOM, BDÜ, VDÜ und VVD zum:
Gesetzesentwurf zur Änderung von § 184 GVG
Vom BDÜ unterstützte Positionspapiere von Partnerorganisationen
April 2020
Der Unterausschuss Übersetzungsdienstleistungen des DIN-Normenausschusses Terminologie (NAT) als deutsches Spiegelgremium des für ISO 20771 zuständigen ISO-Komitees spricht sich gegen die Übernahme ins deutsche Normenwerk aus und empfiehlt auch Auftraggebern, von einer Anwendung der Norm in Deutschland abzusehen.
April 2015
Stellungnahme der FIT (Fédération internationale des traducteurs) zum Thema:
Crowdsourcing im Bereich Übersetzen, Dolmetschen und Terminologiearbeit
August 2014
Anlässlich des 20. FIT-Weltkongresses bei der Mitgliederversammlung in Berlin verabschiedete Resolution der FIT (Fédération Internationale des Traducteurs) zum
Schutz von Dolmetschern und Übersetzern in Krisenregionen weltweit
Leistungen
Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e. V. (BDÜ)
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